Dienstag, 1. April 2014

Schönes Wetter und sonst nichts

Nichtstun ist besser als mit viel Mühe nichts schaffen.

Klingt dieser Satz nicht weitaus positiver als mein gestriger Eintrag? Ja, ich weiß natürlich, dass es nichts an der Situation ändert, wenn ich die augenblickliche Lage in schöne Worte verpacke, aber es liest sich doch viel netter als das Verb „warten“ – auch genannt: Schadenfreude des Schicksals.

Falls Sie - ja, genau Sie - über Geduld verfügen, herzlichen Glückwunsch! Ich beneide Sie, denn Ihnen gehört die Welt. Glauben Sie mir, ich bemühe mich redlich mit Ihnen mitzuhalten, aber vermutlich bin ich einfach nicht dafür geschaffen in vollen Wartezimmern zu hocken und gelassen in Zeitschriften zu blättern oder aber freundlich zu lächeln, während die Kunden vor mir an der Supermarktkasse unbedingt ALLE mit Kleingeld bezahlen wollen, auch wenn es letztendlich doch nicht reicht und sie den Schein zücken müssen.

Schließlich geht es hier um mein zukünftiges Heim – um mein Zuhause. Um das Gefühl von Vertrauen und Sicherheit. Um den Ort, an dem man sich fallen lassen kann und sich ungefragt etwas zu trinken aus dem Kühlschrank holt.

Natürlich ist Zuhause eigentlich kein fester Ort. Zuhause ist ein Gefühl, dass man an jeden Platz dieser Welt mitnehmen kann. Zuhause ist die Gewissheit, dass es Menschen gibt, die immer da sind, komme was wolle. Dennoch mutet es sicher seltsam an, wenn ich mitten im Winter mit Familie und Hund auf irgendeinem Parkplatz mein Zelt aufschlage, nur weil Zuhause kein fester Ort ist und das Haus noch immer nicht steht.

Und meine Ungeduld würde sich schon mindern lassen, wenn ich eine Schaufel oder gar einen Bagger im Baugebiet sehen würde. Vielleicht noch ein Mensch in Arbeitsanzug und Helm, der beides bedienen kann. Ich bin doch ganz bescheiden, finde ich. Ein kleiner Funken Hoffnung reicht mir doch schon.

Aber vielleicht gibt uns das Leben immer genau das, was wir glauben, nicht aushalten zu können. Bis wir es dann doch überleben.

Euch allen einen schönen Dienstag.

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