Samstag, 28. Juni 2014

Schlüsselfertig bauen heißt, dass der Bauherr bei Schlüsselübergabe völlig FERTIG ist.

Das schöne Wochenende wünsche ich allen Leserinnen und Lesern mal gleich am Anfang meines Posts. Sicher ist sicher.

Wie versprochen war ich heute auf der Baustelle. Natürlich arbeitete von den beiden Bauarbeitern, die noch am Dienstag anwesend waren, nicht mal die Hälfte. Aber man hat es tatsächlich geschafft, die fünfte Bodenplatte vorzubereiten – innerhalb von  VIER Tagen. 

WAHNSINN!!!

Es ist ja nicht so, als kenne ich niemanden, der auf dem Bau arbeitet. Diese Personen bedenke ich nur noch mit einem finsteren Blick, wenn ich ihnen begegne. Schließlich gibt es keinen einzigen blöden Spruch mehr, den ich nicht mindestens schon drei Mal von ihnen zu hören bekommen habe. Einschließlich des Satzes: wenn wir den Auftrag bekommen hätten, wärst du schon eingezogen. Sehr lustig, wirklich seeeehr sehr lustig.

Ich lese allerdings auch häufiger mal verschiedene andere Baublogs und ich fahre täglich an Baustellen vorbei, auf denen Häuser entstehen. Eigentlich müsste der Satz lauten: ich fahre täglich an Baustellen vorbei, auf denen bereits Häuser entstanden SIND. Und zwar in wesentlich kürzerer Zeit als unsere Bodenplatten gerademal VORBEREITET wurden.
Nur mal so am Rande bemerkt, entstand die Bodenplatte für eben jenen Reihenhausblock, den ich zwei Mal am Tag passiere, in sage und schreibe 5 (in Worten: FÜNF) WERKTAGEN.  

Am ersten Tag wurde die Baugrube ausgehoben, am zweiten Kies verteilt und verdichtet, am dritten die Gräben für Streifenfundamente ausgehoben, Erdungsbänder für den Strom eingelegt, Fundamente gegossen, die Rohre für Wasser- und Abwasser verlegt und die Anschlüsse der Abwasserrohre an die vorbereiteten Bodenplatten angeschlossen. Am vierten Tag wurden die restlichen Fundamente gegossen und am fünften (nach dem Wochenende) wurden die Fundamentschalungen und Folien entfernt, die vor zu schneller Austrocknung schützen sollten. Inzwischen stehen dort schon Erdgeschoss und erstes Obergeschoss. Nur das Dach fehlt noch.

Bei uns hingegen sieht die Projektabwicklung wie folgt aus:

1.     Phase: Begeisterung
2.     Phase: Verwirrung
3.     Phase: Ernüchterung
4.     Phase: Massenflucht der Verantwortlichen
5.     Phase: Suche der Schuldigen
6.     Phase: Bestrafung der Unschuldigen
7.     Phase: Auszeichnung der Nichtbeteiligten

Wir sind gerade in Phase 4 angekommen (der Bagger steht zwar noch, aber was heißt das schon?), aber ich beschäftige mich gedanklich schon mit Phase 5.
In Bildern ausgedrückt, beschreibt dieses hier das Geschehen auf der Baustelle ganz gut, finde ich:




Und damit ist der Juni dann auch schon vorbei und die Bodenplatte immer noch nicht vorhanden. Nun sind es nur noch 6 Monate bis wir aus unserem jetzigen Haus ausziehen müssen. Vielen Dank für die vielen mündlichen Versprechen, denen wir seit April 2013 Glauben geschenkt haben. Dass nicht ein einziges davon eingehalten wurde / eingehalten werden konnte ist ja auch nur für UNS  ein existentielles Desaster. Nicht für die Leute, die lapidar sagten: „Nur zur Sicherheit, falls die Stadt erneut so viel Zeit für die Baugenehmigung benötigt“.

Lieber Chung, ich glaube fast, dass Werner Wohnbau uns noch einholt, wenn eure Baugenehmigungen in den nächsten Tagen eintrudeln. Wollen wir wetten?

Hier noch ein paar Bilder, die aber genau so gut von Dienstag sein könnten …





Freitag, 27. Juni 2014

Unser Keller - ein Erlebnis für sich

Heute beschäftige ich mich mal wieder mit einer Nebensache.

Keller ausräumen.

Faszinierend, welche Schätze in diesen Räumlichkeiten lagern. Und ich frage mich ernsthaft,  wer so viele CDs gekauft hat. Waren das wirklich wir?
Oder die ganzen Kuscheltiere. Haben die sich von allein so unglaublich vermehrt?
Ich besitze sogar noch einen "Zonk". Kennt den noch jemand?
Da unten gibt es wirklich nahezu alles. Fast sowas wie ein Gemischtwarenlädchen.
Nur ohne Konserven.

Und diese Unmengen an Büchern.  Hab ich die echt alle gelesen?
Natürlich weiß ich nicht mehr,  wovon sie handeln und hab sie in die Kiste "behalten" gepackt... Vielleicht sollte ich nachträglich doch noch eine Garage oder einen Keller ordern? Oder besser noch eine Lagerhalle. Ich glaube, ich miete einfach einen Sattelzug. Den kann ich jetzt schon vollpacken und im Januar einfach mein Bett hinzustellen.

Morgen fahre ich vermutlich mal wieder ins Baugebiet.  Ganz ohne Aufregung kann ich halt nicht leben.

Euch allen einen schönen Freitag. Morgen lesen wir uns noch mal wieder,  denke ich.


Dienstag, 24. Juni 2014

Konsequenz heißt, auch einen Holzweg zu Ende gehen

Ein Bauarbeiter hat seine Schaufel vergessen. 
Als sein Kollege das erfährt, tröstet dieser ihn mit den Worten: 
"Macht nichts, du kannst dich mit auf meine stützen."

So oder so ähnlich stelle ich mir die Gespräche auf unserer Baustelle vor, denn ich habe schon mehrfach festgestellt, dass die Erdarbeiten des Baufelds, auf dem  ja bekanntlich 20 Reihenhäuser  (5 Blöcke à 4 Häuser, nebst Garagen und Stellplätzen) entstehen sollen, von gerade mal zwei Personen ausgeführt werden. 
Bei dem einen handelt es sich um den Fahrer des Baggers, bei dem anderen um denjenigen, der die Rüttelplatte – die übrigens ungefähr die Arbeitsfläche unseres Benzinrasenmähers hat – bedient. Eigentlich nicht weiter verwunderlich, dass  in dem Zeitraum vom 02. Mai (Eintreffen des Baggers) bis zum 24. Juni (man bereitet vermutlich die letzte Bodenplatte vor) nicht wirklich viel geschafft wurde.  

Offengestanden hatte ich im Mai gehofft, dass man mir sozusagen das Erdgeschoss zum Geburtstag auf dem Silbertablett servieren würde, aber heute bin ich fast schon froh, wenn ich an meinem NÄCHSTEN Geburtstag eine fertige Bodenplatte entdecken werde. Vielleicht sogar noch eine, die tatsächlich auch zu MEINEM Haus gehört. Wenn auf dieser Bodenplatte dann noch ein fertiges Haus steht, in das ich eventuell einziehen kann, dann  breche  ich vor Freude in Tränen aus.  Aber bis dahin fließt noch viel Wasser den Rhein hinunter und ich überlege zeitgleich nach einem passenden Namen für mein zweites Magengeschwür.


Dass es möglich ist ein wenig zeitnaher den Käufern zum Einzug zu verhelfen beweist übrigens folgendes Video:


Die Firma Broad Sustainable Building (BSB) aus Xiangyin in der chinesischen Provinz Hunan errichtete ein  15-stöckiges Gebäude binnen einer Woche und ein 30 Stockwerke hohes Hotel innerhalb von 15 Tagen.

Ich erwarte gar nicht, dass mein Haus in einer derart kurzen Zeit bezugsfertig ist. Und 30 Stockwerke benötige ich ebenfalls nicht. MIR würde schon reichen … aber ich glaube, das habe ich inzwischen oft genug erwähnt.




In diesem Sinne allen einen schönen Dienstag.

Freitag, 20. Juni 2014

Träume sind Schäume - hoffe ich doch

Ich habe heute frei. Überstunden abbauen.
Vermutlich haben die Arbeiter auf unserer Baustelle auch zu viele Überstunden, denn sie hatten heute auch frei. Ich kann mir zwar nicht so recht vorstellen, woher deren Überstunden stammen (auf unserer Baustelle wurden sie ganz sicher nicht gesammelt), aber es gibt ja noch mehr Orte in NRW, in denen unser Bauträger bauen lässt. Vielleicht stammen sie ja von dort, wer weiß?

Mich irritiert es gewaltig, dass ich sehr häufig dann am Bauplatz vorbei schaue, wenn niemand da ist und arbeitet. Einerseits könnte man annehmen, dass dies wirklich purer Zufall ist, und an den anderen Tagen fleißig gewerkelt wird, aber ich bin da offengestanden etwas skeptisch.  Zumal es für einen Laien wie mich schwer zu erkennen ist, wann Arbeiten verrichtet werden, von deren Ergebnis man nichts sieht, weil sie … hm, ja … also … 

Bei Innenarbeiten zum Beispiel. Da würde ich ja auch nicht sehen, was und wieviel geschafft wird - sofern ich mir keine Leiter besorge und durch ein Fenster Spionage betreibe. 
Womit ich meine Blindheit jetzt begründen soll, wo es bekanntlich noch kein Innen und kein Außen gibt, weiß ich allerdings grad auch nicht.



Hab ich schon erwähnt, dass ich zurzeit vollkommen tiefenentspannt bin? Nein? Dann erwähne ich das jetzt mal ganz am Rande. Die Phasen „Vorfreude und Packwut“, „Hoffen und Bangen“ sowie „Wut und Fassungslosigkeit“ sind vorbei. Ja, sogar die Phase „Panik und Existenzangst“ liegt hinter mir und die derzeitige Phase „Das geht mir alles sowas von am A…llerwertesten vorbei“ finde ich tatsächlich sogar sehr erholsam. Nur mein Umfeld wundert sich.

Wahrscheinlich ist diese Ruhe jedoch nur oberflächlich, denn ich hab letzte Nacht von meinem Bauträger geträumt. Gut, in der Nacht davor träumte ich davon, dass ich aus einer Wildwasserbahn gefallen bin, aber die beiden Träume nun miteinander in Verbindung zu bringen, wäre nun doch etwas an den Haaren herbeigezogen. Wobei … 

Der Hauskauf ähnelt ja schon irgendwie einer Fahrt auf einem solchen Fahrgeschäft, oder? Mal läuft es langsamer, dann wieder schneller, mal geht es ruhiger vonstatten und mal hüpft man nur so über die Stromschwellen. Gut, okay, der Stromausfall am Anfang war ein ziemlich langer Stromausfall, und auf die Stromschnellen warte ich noch heute, aber ansonsten ist der Vergleich gar nicht so übel.
Nachdem ich letzten Samstag wirklich dachte: JETZT nehmen wir endlich Fahrt auf, habe ich heute dann zähneknirschend festgestellt, dass wir wohl doch wieder in sehr, sehr ruhigem Fahrwasser gelandet sind.



So wild kann die Bahn also nicht sein, dass ich hinaus falle. Zumindest bis zum 31.12.2014 noch nicht.

In diesem Sinne allen ein schönes Wochenende.



Hier noch ein Foto für meine zukünftige Nachbarin:



Samstag, 14. Juni 2014

Ey Alder, isch weiß, wo mein Haus wohnt.

Nachdem mir gestern der liebenswerteste Buschfunk aller Zeiten mitgeteilt hat, dass viel Action auf der Baustelle zu verzeichnen ist, konnte ich heute natürlich nicht widerstehen.

Die Bodenplatten werden vorbereitet und ich kann nun endlich sehen, an welcher Stelle unser zukünftiges Haus stehen wird.  Nämlich hier:



Zumindest hoffe ich, dass dies unsere Bodenplatte wird, denn wenn ich mich nicht verzählt habe, dann sind dort bisher nur vier von vorgesehenen fünf Flächen vorbereitet. Rechts neben uns liegt noch ein Erdhügel neben dem anderen.

Da ich weiss, dass meine zukünftige Nachbarin auch immer mal auf diesen Blog schaut, für sie auch ein Foto ihres Bauplatzes:



Und nun noch ein paar allgemeine Fotos vom Baufeld





Dienstag, 10. Juni 2014

Hurra, wir leben noch!

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,

heute bin ich ausnahmsweise mal so richtig froh, dass ich derzeit kein Hausbesitzer bin!
Das Unwetter in der letzten Nacht hat hier nämlich so richtig gewütet. An Stellen, an denen gestern noch blauer Himmel über belaubten Bäumen zu sehen war, existiert heute weder das Eine noch das Andere.



Meine Satellitenschüssel lag vor meinem Auto, die Verkleidung des Kellerzugangs ist verschwunden und ich habe für eine Strecke von sieben Minuten bis zu meinem Arbeitsplatz eine geschlagene Dreiviertelstunde benötigt.
Überall umgestürzte Bäume, abgedeckte Dächer und demolierte Autos.



Eine Schadensnummer bei der Versicherung zu bekommen ist momentan ebenso gut möglich, wie unserem Hund das Radfahren beizubringen, also vertagen wir die Sache auf später.
Amüsant finde ich, dass meine 10-Euro Plastikgartenstühle und der vollkommen instabile Plastiktisch noch ordnungsgemäß an ihrem Platz stehen. Sogar die Tischdecke ist noch drauf (gesehen als ich die Einzelteile der Satellitenanlage eingesammelt habe). DAS verstehe, wer will. Was sonst noch alles nicht mehr an seinem Platz steht oder hinzugekommen ist, weiß ich allerdings nicht. Das wird die Überraschung nach Feierabend.


Ja, liebes Bauträger-Team, JETZT weiß ich, warum Ihr so lange gewartet habt. Und ich stelle fest: habt Ihr gut gemacht.
Aber nun ran an die Arbeit. Das Unwetter ist vorbei (und ich hoffe, es bleibt nun dort wo der Pfeffer wächst), die Ärmel können hochgekrempelt und die Häuser gebaut werden. Gebt alles, wir tun es auch.


Ich wünsche allen einen schönen Dienstag und keine weiteren Unwetter.

Freitag, 6. Juni 2014

Die Zeit, die der Bau unseres Hauses benötigt, wird in Berliner Flughäfen gemessen

Aber inzwischen habe ich gelernt damit umzugehen. Meistens jedenfalls. Nun, zumindest häufiger als noch vor einigen Wochen – oder war es vor Monaten? Ja, wir haben schon Juni. Zwar noch im einstelligen Bereich, aber ganz klar Juni. In 141 Tagen ist übrigens schon Halloween. Warum ich das erwähne? Weil ich so langsam – ganz langsam – Entzugserscheinungen bekomme.

Wenn ich mich früher von unangenehmen Dingen ablenken musste, dann konnte ich basteln. Über die Dinge, die ich gebastelt habe, verliere ich lieber kein Wort, denn sonst glaubt nachher wieder jeder es bestehe ein Zusammenhang mit meinem neuen Haus. Das ist nicht der Fall.
Aber diese Werkeleien haben mich wunderbar zerstreut. Und bei unserer letzten Veranstaltung 2012 gab es noch keinen Hausbauplan – zumindest keinen konkreten.

Nun kann ich aber zurzeit nicht mehr basteln, weil ich keine Möglichkeit habe, die fertigen Sachen zu lagern. Was übrigens nicht am Hausbau liegt, sondern am Hausverkauf. Leider sehe ich aber bereits ständig in den sozialen Netzwerken die Basteleien der anderen. Im letzten Jahr konnte ich diesen Umstand durch die Vorfreude auf das neue Haus unterdrücken, aber derzeit ist das etwas schwerer. Zumal das einzige weitere Halloweenhaus in unserer näheren Umgebung ebenfalls 2014 geschlossen bleibt.

Für all jene, die sich nun fragen, wovon ich überhaupt rede, hier ein kleiner Einblick:





Kleiner Hinweis an unsere zukünftigen Nachbarn: Wir haben eine weit entfernte Location für unsere Veranstaltungen ab 2015 gefunden. Also keine Sorge.



Kleiner Hinweis an das Bauträger-Team: Die Sachen sind alle nur Deko. Der elektrische Stuhl ist NICHT funktionstüchtig. Also ebenfalls keine Sorge.


An dieser Stelle möchte ich übrigens noch darauf hinweisen, dass mir bei meinem vorherigen Eintrag ein grober Fehler unterlaufen ist. In einem Absatz – er ist inzwischen verbessert – sollte es natürlich NICHT heißen: „falls wir jemals eine Bestätigung erhalten“. sondern: „falls wir uns jemals wagen eine Bestätigung für einen dieser Termine abzuschicken“. Schließlich ging es darum, dass WIR mitteilen, wann wir einen der beiden Termine wahrnehmen, wenn wir einen wahrnehmen. Und eine Handynummer des Bauleiters habe ich inzwischen auch erhalten.

Heute genieße ich übrigens einfach das schöne Wetter – zwar erst nachdem ich den Rasen gemäht, in überfüllten Läden eingekauft und in meiner Wohnung Schadensbegrenzung gemacht habe, aber jetzt genieße ich es.
Nein, den heutigen Termin nehme ich nicht wahr. Das ist sicherer. Schließlich sind alle immer freundlich zu mir. Und ich weiß eben nicht, ob ich über genügend Argumente verfüge um den aufgestauten Frust ebenfalls freundlich rüber zu bringen. Oder ob ich mich nicht fürchterlich weiblich benehmen und in Tränen ausbrechen würde.

Aber wie sagte eine Kollegin von mir einst? Wenn Gott gewollt hätte, dass sie mit Argumenten überzeuge, hätte er ihr keine Mittelfinger geschenkt.
In diesem Sinne allen ein wundervolles Wochenende.

Dienstag, 3. Juni 2014

Von all den Befürchtungen, die man hegt, treffen zum Glück nur die schlimmsten ein

Der Besuch auf der Baustelle war heute mal wieder mehr als ernüchternd. Seit dem letzten Kurztrip ist absolut nichts passiert. Der Bagger ruht in derselben Position wie am Mittwoch letzter Woche und Arbeiter waren auch weit und breit nicht zu sehen – auch das war bereits letzte Woche der Fall, als mein Mann die Baustelle aufsuchte.
Ein Anruf in der Hauptstelle des Bauträgers brachte auch nur den Hinweis, dass Erdhügel bewegt werden. Mir stellt sich augenblicklich die Frage, ob sie täglich von links nach rechts und wieder zurück befördert werden und wir grundsätzlich dann zur Baustelle fahren, wenn sie wieder an dem Platz angelangt sind, an dem sie beim letzten Besuch gelegen haben.

Außerdem riet man uns den Herrn Bauleiter anzurufen, denn er könne uns mehr dazu sagen. Leider hat so ein Bauleiter die Angewohnheit nicht den ganzen Tag im Büro zu sitzen, sondern sich auf allen Baustellen der Welt aufzuhalten, auf denen durch das Unternehmen gebaut wird. Und eine Handynummer steht NATÜRLICH nicht auf dem von mir im letzten Beitrag erwähnten Schreiben.
Dass dieser Mann, den ich noch gar nicht kenne und der mich noch nicht kennt, schon jetzt keine guten Karten hat, ist vermutlich selbst erklärend. Zum einen, wegen des bereits erwähnten Satzes auf der zweiten Seite des Schreibens von Freitag, zum anderen wegen der guten Erreichbarkeit und natürlich wegen sämtlicher Verzögerungen der letzten Monate.

Ich bin mir nicht sicher, ob wir einen der beiden Termine wahrnehmen werden (falls wir uns jemals wagen eine Bestätigung für einen dieser Termine abzuschicken), denn ich fürchte, dass der Herr all unseren aufgestauten Frust ertragen muss. Oder aber er schafft es mit wenigen Worten das Fass zum Überlaufen zu bringen und dieses Gespräch endet in einem Desaster. Will ich das? Die Antwort bleibe ich euch heute schuldig.

Das Tragische an jeder Erfahrung ist, dass man sie erst macht, nachdem man sie gebraucht hätte.

In diesem Sinne allen einen schönen Dienstag.



Montag, 2. Juni 2014

Wo etwas Dummes gesagt wird, da wird es hell in den Menschenherzen

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser!

Zuerst einmal muss ich mich entschuldigen, dass ich in der letzten Woche etwas schreibfaul war, aber ich habe es nicht geschafft zur Baustelle zu fahren. Der Terminkalender war einfach zu voll gepackt.
Am Freitag war ich zudem mit meiner Jüngsten für eine Hochzeit ein Kleid kaufen. Diese Tatsache allein treibt vermutlich allen Müttern bereits die Schweißperlen auf die Stirn, aber es kam noch erschwerend hinzu, dass dieser Tag ein sogenannter „Brückentag“ war (die Leute glauben wirklich, dass es nach so einem Tag keine Waren mehr in den Läden gibt) UND gleichzeitig alle möglichen und unmöglichen Menschen Geld auf dem Konto hatten, welches sie unbedingt sofort und auf der Stelle ausgeben wollten.
Nachdem wir endlich fündig wurden, war ich einfach nicht mehr in der Lage an der Baustelle aus dem Fahrzeug zu steigen, weil ich meine Füße nicht mehr finden konnte.

Ich habe aber an jenem denkwürdigen Tag noch denkwürdige Post von meinem Bauträger erhalten. Darin heißt es gleich im ersten Satz „… wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass wir mit den Erdarbeiten begonnen haben“. Ach was, ehrlich?
Weiterhin werden mir in dem Schreiben Name und Kontaktmöglichkeit unseres Bauleiters mitgeteilt und zwei Terminvorschläge genannt, an denen ich diesen Herrn kennen lernen darf und auf erste Fragen zum Bauablauf Antworten bekomme. Soweit so gut.
Außerdem folgt eine Belehrung darüber, dass keine eigenständigen Baubegehungen auf dem Baufeld durchzuführen sind und ich jede Begehung bei der örtlichen Bauleitung anzumelden habe. Auch gut.

Und dann habe ich umgeblättert und bin vor Lachen vom Stuhl gefallen. Steht auf der zweiten Seite doch tatsächlich folgender Satz:
 „Zu diesen Terminen (also in dieser Woche am Freitag und in der nächsten Woche am Dienstag) besteht selbstverständlich auch die Möglichkeit, für Ihre Eigenleistungen (Küche, Maler, usw.) Aufmaße zu nehmen.“

Während ich mir die Lachtränen aus den Augen zu wischen versuchte, stellte ich mir wahrhaftig vor, wie ich mit meiner Küchenfee, dem Maler, dem Fliesenleger und einem riesigen Zollstock am Freitag dort aufschlage und mich auf diesen Satz berufe. Wir könnten dann mit einer Farbdose die Außenmaße in den Lehm sprühen, ein paar Innenwände in den Mutterboden ritzen und den Grill auf die imaginäre Terrasse stellen.
In diesem Augenblick wäre ich vermutlich bei dem Herrn Bauleiter restlos unten durch. Aber mal ganz ehrlich – lustig wär’s schon. Vielleicht nicht unbedingt für das Unternehmen, aber für mich allemal.

In diesem Sinne allen einen schönen Wochenstart.