Donnerstag, 3. April 2014

Kreativität: Vergnügen, das sich als Arbeit verkaufen läßt.

Wenn es gilt die Gründe für meine Fehlschläge zu erläutern, bin ich unheimlich kreativ.

Deshalb beschäftige ich mich heute auch einfach mal mit anderen Dingen – der Küchenplanung zum Beispiel. Die unsere ist bereits seit Wochen abgeschlossen. Da ich allerdings bereits in verschiedenen Baublogs gelesen habe, wie ausführlich darüber berichtet wurde, werde ich mal versuchen, unsere Erfahrungen mit den verschiedenen Küchenstudios in Worte zu fassen.

Am Anfang beschäftige ich mich – wie jeder andere vermutlich auch – damit, die Beilagen des örtlichen Wochenblattes zu durchforsten. Sofort schreit mich die Werbung an: „Null Prozent Zinsen auf alle Produkte“. Und das in nahezu jedem Laden. Ich bin mir sicher, dass auch die Bank bei zinsfreien Darlehen etwas verdienen will, und daher irgendwelche Absprachen mit den Händlern getroffen worden sind, die sich nachteilig für den Kunden auswirken. Kommt für mich nicht infrage. Da vergleiche ich lieber und schaue, ob ich nicht einen Händler finde, der einfach die Küche günstiger anbietet.

Nach diversen Besuchen in größeren Möbelhäusern – auch welchen, die sich auf Küchen spezialisiert haben -, suchten wir das erste kleine Küchenstudio in unserem Ort auf und stellten fest, dass die Preise hier weitaus günstiger waren als in den Möbelketten. Wir ließen uns dort anhand unseres Elektroplans unverbindlich ein paar Vorschläge unterbreiten und Preise berechnen. Nachdem wir dem Verkäufer dann beim letzten Besuch sagten, dass uns noch nicht bekannt ist, wann denn überhaupt unser Haus stehen würde, und WIR uns wieder melden, wenn der Küchenkauf akut wird, folgte ein regelrechter Telefonterror. Das hat mich ziemlich abgeschreckt. Man versuchte mit allen Mitteln uns zu einer Unterschrift zu bewegen und wurde dabei sogar leicht bis mittelschwer unverschämt. Küchenstudio durchgefallen (den Namen füge ich später sicher noch an dieser Stelle ein).

Unser zweiter Versuch war ein Familienbetrieb im Nachbarort. Dort habe ich mich vom ersten Besuch an „sauwohl“ gefühlt. Die dortige Beraterin, die sich um uns gekümmert hat, ist sehr sympathisch, hat unglaublich viel Spaß an der Planung von Küchen, verfügt über phantastische Ideen und hat mich gleich mit ihrem ersten Planungsentwurf aus den Schuhen gehauen. Der Entwurf kam übrigens mit der Post nach gerade mal 48 Stunden. Der absolute Traum einer Küche. Leider bei uns gar nicht realisierbar, da wir vergessen hatten, dass unser Kühlschrank ja nicht im Wohnzimmer stehen soll …

Nach drei weiteren Planungsentwürfen war die Küche dann rein vom Mobiliar perfekt und die Beraterin kümmerte sich in Eigeninitiative um die passenden Elektrogeräte. Und was soll ich sagen? Schöner und günstiger – trotz Markengeräten, Lackfront und vielen Extras – als das Telefonterror ausübende Küchenstudio in unserem Ort. Vor allem aber fühlten wir uns dort wie König Kunde – man interessierte sich für uns und unsere Wünsche, wusste auf jede Frage eine Antwort und die Beratung war wirklich vorzüglich.

Für diesen Familienbetrieb mache ich gerne hier und heute schon Werbung, weil ich absolut von ihm überzeugt bin. Wer sich dafür interessiert: http://www.wohnstudio-neuhaus.de/ Sehr empfehlenswert und nicht nur in Küchenfragen.

Kreativität setzt Sensibilität voraus. Und Sensibilität basiert – einmal abgesehen von der Begabung – überwiegend auf Wissen. Je mehr Wissen, desto mehr Kreativität. (© Wolfgang Beinert)

Euch allen einen schönen Donnerstag.


Hier unsere Arbeitsplatte und die Front der zukünftigen Küche.

4 Kommentare:

  1. Hallo, ich schon wieder. :) Ich hoffe, ich nerve nicht. So traurig auch unsere Situation sein mag: Es macht spaß, mit jemanden "reden" zu können, der so fühlt, wie man selbst.

    Ich schaue hier jeden Tag vorbei und freue mich, wenn ein neuer Artikel vorhanden ist. Du solltest ein Buch schreiben! Vielleicht verdienst du damit so viel, dass du die Bereitstellungszinsen wieder reinbekommst ;)

    Der Grund, warum so viel über die Küchenplanung geschrieben wird, liegt vermutlich darin, dass die Küchenmöbel wohl das Einzige sind, die eingepasst werden müssen und entsprechend variabel sind. Wohn- und Schlafzimmermöbel passen, oder passen nicht. Da brauch man nicht viel zu schreiben. Kaufen, oder nicht kaufen.

    Aber die Küchenplanung: Da gibts Geschichten zu lesen, da fässt man sich an den Kopf.

    Auch wir haben so einiges erlebt. "Unterschreiben Sie JETZT! Das Angebot gilt nur für heute." Ja, nee, is klar. Dabei hatten wir von Anfang an gesagt, dass wir grundsätzlich niemals sofort unterschreiben, sondern erstmal alles überschlafen möchten. Am nächsten Tag kam dann natürlich ein Anruf. Als wir dann höflich abgesagt haben, wurde prompt und ohne Gruß, aufgelegt. Sowas unverschämtes.

    Letztendlich sind wir dort gelandet, wo wir auch schon unsere vorige Küche gekauft hatten. Die kannten uns sogar noch und entsprechend freundlich war der Empfang. Wir waren sehr überrascht, zumal Segmüller in Weiterstadt ein riesen Möbelhaus ist. Da sollte man meinen, dass sie Kunden wie am Fließband abfertigen. Aber Fehlanzeige. Unsere Beraterin hat sich sehr viel Zeit gelassen, viele Ideen gehabt und selbst Tipps gegeben, wo und wie man Geld bei der Küchenplanung sparen könnte. Wir hatten bei ihr nie das Gefühl, dass sie nur etwas verkaufen möchte.

    Zwar war es letztes Mal auch so freundlich, aber wir wollten einfach mal den anderen Küchenstudios auch die Chance geben. Doch sie haben kläglich versagt. :P

    Mittlerweile haben wir unsere Küche schon zweimal umgeplant. Wir haben ja viel Zeit...

    Grüße aus Hessen

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  2. Hallo C.,
    nerven? Im Gegenteil. Ich freue mich, in dir einen Leidensgenossen gefunden zu haben. Zumal die anderen Häuslebauer unseres Bauträgers ausschließlich gute Erfahrungen gemacht haben oder aber in anderen Baugebieten derzeit machen.
    Von ihnen versteht kaum jemand, was in uns vorgeht. Sie alle sehen ja, wie es voran geht - im Gegensatz zu uns.

    Schaust du eigentlich auch so gerne in anderen Bautagebüchern wie die Küchen aussehen?

    Unser früheres Küchenstudio gibt es nicht mehr, weshalb wir uns auf die Suche begeben mussten. Wir sind auch fündig geworden und sehr zufrieden - genau ,wie ihr. Nur schade, dass es noch ewig dauert, bis wir unsere Küchen live sehen können.

    Viele Grüße aus dem Ruhrpott nach Hessen

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  3. Nun ja, ich halte nicht explizit nach Küchen in den Baublogs ausschau, aber meistens lässt sich dieser Abschnitt nicht übersehen, da meistens so ausführlich darüber berichtet wird ;)

    Dass mich das eher weniger interessiert, wie die anderen Küchen aussehen, liegt aber daran, dass es sich bei den meisten Küchen in den Baublogs, um offene Küchen handelt (da dies wohl modern und angesagt ist). Wir bevorzugen allerdings eine geschlossene Küche, da bei uns praktisch 3x täglich warm und viel mit Gewürzen gekocht wird. Und damit sich nicht alles im Haus verteilt, haben wir uns für eine geschlossene Küche entschieden. Zu dem handelt es sich bei uns um eine sog. U-Küche. Die Regel sind ja (wenn schon geschlossene Küche) Küchenzeilen, oder Winkel- bzw. L-Küchen.

    Obwohl unsere gekaufte/bestellte Küche auf Abruf ist, warte ich schon darauf, dass uns das Möbelhaus bzw. das Küchenstudio irgendwann auch mal anrufen wird, um nachzufragen, wann sie denn endlich anliefern können (obwohl wir gesagt haben, dass das wahrscheinlich erst gegen Ende des Jahres der Fall sein wird - wenn alles "glatt" läuft).

    Immerhin fallen für die Küche, keine "Bereitstellungskosten" an. :p

    Habt ihr eine komplette Küche, mit allen Geräten gekauft, oder besorgt ihr euch die Geräte separat? Bei unserer Umplanung hatte uns die Beraterin darauf hingewiesen, dass man dadurch eine menge Geld sparen kann, da die Küchenstudios bzw. Möbelhäuser, die Geräte meist zur UVP des Herstellers verkaufen, man aber die Geräte online (z.B. Amazon), oder in den großen Elektronikgeschäften (z.B. Saturn oder Mediamarkt) meist zum halben Preis bekommt.

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  4. Montag gehe ich mal näher auf die Küche ein und beantworte die Fragen.
    Viele Grüße und schönes Wochenende.

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