Dienstag, 7. Juni 2016

Ich habe ein Déjà-vu

Wie ja allseits bekannt ist, erhalten wir Heizwärme und Warmwasser über Wärmecontracting.
Das klingt beim Kauf erst einmal gut, denn es vermindert die Kaufpreiskosten des Hauses, ist auch bisher recht zuverlässig (Einschränkungen in der Versorgung gab es in den letzten 1,5 Jahren lediglich 3 Mal), aber es ist - im Nachhinein betrachtet – nicht ganz so meins.

Die Verträge, die wir Anfang 2015 zugeschickt bekamen, enthielten eine Berechnung des Grundpreises, die nicht den tatsächlichen Gegebenheiten entsprach. So wurden dort 22 S-Häuser aufgeführt (geringster Grundpreis) obwohl es tatsächlich nur 6 Häuser davon im Baugebiet gibt. Dementsprechend höher war der Grundpreis der anderen Häuser. Unserem Einwand, dass wir gern einen den Tatsachen entsprechenden Vertrag hätten, kam man sehr verständnisvoll entgegen. Man versicherte uns gleich im Januar 2015, dass wir selbstverständlich nicht unterschreiben müssten, sondern warten dürften, bis man uns den richtigen Vertrag zusenden würde.
Den Vertrag erhielten wir dann im Juli 2015.

Die Jahresabrechnung für die Zeit vom 17.12. bis 31.12.2014 erhielten wir im September 2015. In dieser Abrechnung war jedoch nicht der im neuen Vertrag vereinbarte Tarif aufgelistet, sondern natürlich der Tarif, der im alten, von uns nicht unterschriebenen Vertrag, aufgelistet worden war. Also erst einmal den Contractor  schriftlich um Berichtigung gebeten. Es erfolgte keinerlei  Reaktion seitens des Unternehmens. Der neue Abschlag betrug jedoch nunmehr 212 Euro im Monat(!). So viel zahlten wir im alten Haus nicht einmal für Strom und Gas zusammen, obwohl das heiße Wasser dort ausschließlich mit teurem Strom beheizt und dort beinahe täglich mindestens zwei Vollbäder genommen wurden. Im neuen Haus wird lediglich kurz geduscht.

Im November 2015 erhielten wir einen Änderungsvertrag, den wir unterschreiben und umgehend an den Contractor zurücksenden sollten. Allerdings konnte ich in eben jenem Änderungsvertrag gar keine Änderung zu dem von mir zwei Monate zuvor unterschriebenen Vertrag feststellen. Also rief ich mal wieder das Unternehmen an und fragte nach. „Nein, kein Problem, dann betrachten Sie den Änderungsvertrag als hinfällig“, wurde mir gesagt. „Und um die Berichtigung der Jahresabrechnung 2014 wird sich umgehend gekümmert“.  Im Dezember 2015 kam die erste Erinnerung an die Unterzeichnung des Änderungsvertrages – die berichtigte Jahresabrechnung nicht.

Ende Januar 2016 lag die erneute Erinnerung in unserem Briefkasten, natürlich ohne jeden Hinweis auf eine Jahresabrechnung 2014 oder gar 2015. Während unser Stromlieferant bereits in der 1. KW und der Wasserlieferant gleich in der 2. KW in der Lage war, die jeweilige Abrechnung für das Kalenderjahr 2015 zu übersenden, wurde mir von Cofely mitgeteilt, dass wir frühestens im März damit rechnen könnten. Für 2014 würde man sich nun umgehend um die Berichtigung kümmern und den Vertrag, den müsste ich natürlich nicht unterschreiben, wenn es ja keine Änderungen gäbe.

Ende März erschien dann ein Mitarbeiter des Contractors um den Zählerstand manuell in unserer Übergabestation abzulesen, da dies in der Heizzentrale selbst aufgrund technischer Probleme nicht möglich sei.
Aha.
Mitte April dann eine weitere Erinnerung an die Änderungsverträge.
Fast zeitgleich ein Flugblatt einer mir unbekannten Firma in unserem Briefkasten, mit dem der „aktuelle“ Zählerstand telefonisch angefordert wurde. Wozu der „aktuelle“ Zählerstand? Für eine Schätzung des Jahresverbrauchs 2015(!) Ich möchte aber keine geschätzte Jahresabrechnung sondern eine, die meinen tatsächlichen Verbrauch punktgenau abrechnet. Ist das so unüblich, dass ein Hausbesitzer so etwas erwartet?

Langsam aber sicher erinnert mich die Firma Cofely ganz stark an Unitymedia – um es mal vorsichtig zu umschreiben.

Im Mai 2016 erhielt ich dann endlich meine berichtigte Jahresabrechnung von 2014. Hurra. Die von 2015 habe ich bis heute (06.07.2016) nicht. Allerdings war am 3. Juni erneut unangemeldet ein Mitarbeiter des Unternehmens in unserem Haus um den Zählerstand abzulesen…. und, hurra, man glaubt es kaum, seit 2 Monaten habe ich keine Erinnerung an die Änderungsverträge erhalten.


Wir überlegen uns derzeit eine Alternative.