Mittwoch, 30. April 2014

Tanz in den Mai

Morgen ist also der 1. Mai.
Einige von euch werden sicher in dieses Datum hineintanzen. Macht man ja vielerorts so. Wenn ich das täte, dann sicher nicht elegant und lächelnd mit einem Partner im Arm, sondern vermutlich eher wie Rumpelstilzchen auf einem Bein um das Feuer herum. „Ach, wie mies, dass niemand schreibt, wo der blöde Bagger bleibt“.

Der April ist um, Leute, und nun gehöre ich – trotz anders lautender Versprechen – wieder zum Club derjenigen, die im Mai auf einen eventuellen Baubeginn hoffen. Grüßt euch, I’m back.
Familie, Freunde und Bekannte sind inzwischen fassungslos. Niemand mag so wirklich glauben, dass uns das alles tatsächlich so passiert ist. Die Käufer unseres derzeitigen Hauses haben unsere vorsichtige Anfrage von März, ob wir vielleicht einen Monat länger im Haus bleiben dürfen als vertraglich vereinbart, einfach ignoriert. Am Montag jedoch stellten sie dann auch endlich fest, dass das Baufeld einfach nur ein Feld ist auf dem nicht gebaut wird. „Ich glaub es nicht“, war ihre Anmerkung dazu.

Mal ganz im Ernst. Wer von euch Lesern kann das, was ich hier niederschreibe glauben? Ich glaube es ja noch nicht einmal selbst. Aber es IST genau so!
Ich wünschte auch, es wäre bei uns wie auf den Baustellen in Wuppertal, Krefeld, Grevenbroich, Monheim und allen anderen Orten, in denen unser Bauträger derzeit fleißig ein Haus nach dem anderen hochziehen lässt. Schließlich darf ich mir die dazugehörigen Fotos beinahe täglich ansehen. Und man kann sich sicher vorstellen, dass diese Bilder nicht gerade dazu beitragen meine Enttäuschung zu mildern.

Aber wie sagte einst Max Planck so treffend?
Auch eine Enttäuschung, wenn sie nur gründlich und endgültig ist, bedeutet einen Schritt vorwärts.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen schönen Mittwoch.

Montag, 28. April 2014

Baggerhaltestelle?

Heute habe ich einen kurzen Abstecher ins Baugebiet gemacht.
Natürlich gab es dort keinen Bagger zu sehen, dafür bot sich aber folgendes Bild:

Warten auf den Bagger?

Scheinbar hat sich jemand die Wartezeit auf den Bagger mit ein paar Blümchen und einem Klappstuhl gemütlich gemacht. Ich war versucht, ihm noch ein gutes Buch dazu zu legen. Schließlich habe ich mir schon mit so einigen Lektüren die letzten Monate vertreiben müssen.

Ansonsten hat sich nichts verändert. Abgesehen davon, dass die Berge langsam wieder grün werden



Freitag, 25. April 2014

Seite hinzugefügt

Hallo zusammen!
Heute habe ich mich darauf beschränkt, dem Blog eine Seite hinzuzufügen.
Darin findet Ihr alle Ereignisse und Termine, die mit dem Bau in Zusammenhang stehen.

Allen ein schönes Wochenende.

Donnerstag, 24. April 2014

Danke und gute Unterhaltung

Guten Morgen liebe Leserinnen und Leser meines kleinen Tagebuchs,

ich möchte mich zu allererst einfach mal bei euch bedanken. Niemals habe ich damit gerechnet, dass das Interesse an meinem Gejammer derart groß ist und täglich mehr wird. Um Freunden und Bekannten meine Klagen zu ersparen ist dieser (oder heißt es dieses?) Blog entstanden. Dass ich damit den Nerv doch so einiger anderer Bauherren treffe, freut mich natürlich sehr, lag aber gar nicht in meiner Absicht.
Nun habe ich mich entschlossen, die Kommentarfunktion für ALLE freizuschalten, es können und dürfen nun auch „Nichtblogger“ ihren Senf zu meinen Texten abgeben. Aber bitte nicht wundern, die Kommentare müssen erst freigeschaltet werden.

Seit gestern blättere ich mal wieder in dem Buch der besten Ausreden. Wir erhielten nämlich einen neuen Termin für den Baubeginn. Na, was glaubt ihr, welcher Tag könnte es sein? Richtig. Spätestens nächsten Montag soll der Bagger anrollen (er war ja schon mehrmals vor Ort, suchte aber immer wieder sein Heil in der Flucht). Ich schweige und denke mir „ja, ja“. Dass es tatsächlich in absehbarer Zeit zur Grundsteinlegung kommen könnte, wage ich nicht zu hoffen.

Gibt es eigentlich bei einem Fertighaus eine Grundsteinlegung? Bei einer solchen Zeremonie wird ja eigentlich der Stein geweiht, auf den das Bauwerk aufgebaut wird. Aber gibt es so etwas auch bei Reihenhäusern? Auf unserem Grund(-stück) liegen ja bekanntlich massig Steine, und irgendeiner davon wird sicher versehentlich unter die Bodenplatte rutschen, aber … steht ihm dann die Bezeichnung Grundstein zu?
Wohl eher nicht. Grundsteinlegungen finden meist nur bei öffentlichen Gebäuden statt. Glück für mich, denn ich wüsste auch rein gar nicht, was ich in die so genannte Zeitkapsel hinein legen sollte. Mein erstes graues Haar vielleicht, oder ein Ultraschallbild meines Magengeschwürs? Ein Zettel mit der Internetadresse dieses Blogs wäre natürlich auch eine Option – vielleicht möchte der Finder später nachlesen, was bei der Entstehung des Hauses so geschehen ist. Vielleicht lässt er das aber auch lieber.

Ich hoffe, dass ich nicht irgendwann feststelle, dass es der Stein des Anstoßes ist, der unter meinem Häuschen liegt.
In diesem Sinne, euch allen einen schönen Donnerstag.

Mittwoch, 23. April 2014

Geburtstagsgrüße

Von dieser Seite aus erst einmal einen ganz lieben Glückwunsch zum Geburtstag an meine „älteste“ Freundin. Sie ist natürlich nicht einfach alt an Jahren sondern alt an GEMEINSAMEN Jahren. Und ich bin ausgesprochen glücklich darüber, sie als „Kröte“ kennen gelernt zu haben. Danke, für so viele Jahre so tiefe Freundschaft, auch wenn wir uns nicht immer regelmäßig gesehen haben. Ich wünsche dir von Herzen ganz viel Liebe, Glück und vor allem Gesundheit!

Dabei fällt mir dann ein, dass ich auch bald Geburtstag habe und bestimmt bald gefragt werde, was ich mir denn so wünsche. Offen gestanden wünsche ich mir recht viele Dinge, jedoch ist mir niemand bekannt, der mir meine Wünsche erfüllen mag. Die gute Fee ist scheinbar immer gerade woanders beschäftigt, wenn es darum geht MIR einen Wunsch zu erfüllen. Mein erster Wunsch wäre, dass Familie und Freunde immer gesund sind oder falls sie es grad nicht sind, auf jeden Fall wieder werden. Mein zweiter Wunsch wäre ein schönes Reihenmittelhaus. Auch dieser Wunsch ist scheinbar absolut unerfüllbar und EINE gute Fee ist dafür gar nicht ausreichend.
Ein Sack voll Geld könnte mich auch noch reizen, aber abgesehen von einem Banküberfall fällt mir nichts ein, was mir dazu verhelfen könnte. Ich hab es bereits mit einem Goldesel versucht, und bis ans Ende des Regenbogens bin ich auch schon einmal getapst – glaubt mir, das sind alles Märchen.

Stattdessen wünscht man mir alles Gute – was auch immer das ist – und beschenkt mich unter anderem mit Handtaschen. Ich liebe diese Dinger, keine Frage, aber ich musste vor einigen Wochen feststellen, dass für meine kleine Sammlung geschlagene 3 Umzugskartons notwendig waren. Sollte mir das jetzt zu denken geben?
Na ja, immer noch besser als Antifaltencremes oder eine Flasche Doppelherz, finde ich.

Für den Neubau brauche ich übrigens auch nichts. Es gibt schließlich keinen.

Montag, 21. April 2014

Zeitpläne und andere Kuriositäten

Mein erstes Magengeschwür werde ich nach unserem Bauträger benennen.

Nun beginnt also mit dem heutigen Tag bereits die 17. Kalenderwoche und es ist „wie immer“ absolut nichts auf dem Baufeld geschehen. Ich bin … (höflich ausgedrückt) sprachlos.

Am Karfreitag konnte ich nicht anders und habe unter das Versprechen „Montag, spätestens Dienstag, so hat der Bauleiter versprochen …“ ein Kommentar auf die Seite des Unternehmens in einem sozialen Netzwerk gesetzt. Nichts Böses, wie ich finde, nur einen Hinweis auf mein Vertrauen in die Aussagen des Bauleiters und den Hausbau. Ich habe sogar noch frohe Ostern gewünscht.
Man glaubt es kaum, aber es kam am selben Abend noch eine Antwort.

Kennt eigentlich jemand das Buch „Die besten Ausreden?“
Ich werde es mir in den nächsten Tagen anschaffen. Schließlich muss ich ja für die Bauphase (sofern wir jemals diese Phase erreichen) gewappnet sein.
Man erinnere sich an die Fotos, die ich von der Lage am Baugebiet gemacht habe. Lang, lang ist’s her. Aber seither, so weiß ich aus absolut sicherer Quelle (Bekannte von uns wohnen direkt AM Baufeld), ist dort nichts weiter passiert. Kein Bagger, keine Arbeiter – nichts. Aber lt. der Aussage im sozialen Netzwerk finden derzeit Arbeiten an der Zuwegung und den Elektroleitungen statt. Vermutlich trauen sich die Arbeiter nur nachts auf das Gelände. Oder sie besitzen eine ausgesprochen gute Tarnung, sodass sie noch niemand der Anwohner entdeckt hat – schon gar nicht bei der Arbeit.

Aber - so wurde ich gerügt - das Unternehmen sei dem Zeitplan weit voraus, sodass weder Anlass zur Sorge noch zu Unmut bestünde.
Vermutlich habe ich einen vollkommen anderen Zeitplan, denn auf meinem Kalender ist die 16. KW bereits Vergangenheit. Möglicherweise liegt sie auf dem Kalender des Bauträgers ja noch in der Zukunft, wer weiß? Vielleicht meinte der Bauträger auch gar nicht die 16. KW des Jahres 2014. Aber woher soll ich das wissen? MIR sagt ja niemand etwas, auf das ich mich verlassen könnte.

In unserer Familie redet niemand mehr offen über den Bau. Das führt nur zu Tränenausbrüchen und Streitereien. Die Fliesen sind inzwischen im Keller verschwunden, ebenso die bereits gepackten Umzugskartons. Wir tun in Zukunft einfach so, als ob es den Bau nicht gäbe – na ja, im Grunde genommen gibt es ja auch keinen BAU. Es gibt nur einen Zeitplan …

Wie auch immer du dich entscheidest, es wird falsch sein. Mit diesem Rat des Konfuzius wünsche ich euch allen einen schönen Wochenanfang.

Mittwoch, 16. April 2014

Falsche Versprechungen sind ein Quell der Freude

Nur wer von Herzen negativ denkt, kann positiv überrascht werden, sagte einst Albert Einstein, aber ich fürchte, er hatte ausnahmsweise einmal absolutes Unrecht.
Die Aussagen unseres Bauträgers lauteten noch am 11. April „Montag, spätestens Dienstag ...“ UND „da inzwischen der Bauzeitenplan feststeht, können wir versichern …“
Mein negatives Denken sagte mir bereits, dass es Montag wohl eher nichts wird … Leider blieb die positive Überraschung auch am Dienstag aus.

KEIN Bagger weit und breit!

Mir fehlen derzeitig wirklich die Synonyme um höflich auszudrücken, was sich hinter meiner Stirn abspielt. Den Bauzeitenplan kann man wohl getrost in die Tonne treten, es sei denn er bietet Spielräume, die ICH nicht habe und von denen man MIR wohlweislich nichts erzählt. Der beste Beweis für Menschenkenntnis ist stille Mordlust. Daran sollte ich denken, wenn ich das nächste Mal auf ein „können wir versichern“ unseres Bauträgers herein falle.

Themenwechsel?
Heute scheint die Sonne. Endlich mal wieder. Schönes Wetter täuscht immer über die wirkliche Lage hinweg. Ich bin sauer. Stinksauer. Und daran wird auch der blaue Himmel nichts ändern, ebenso wenig irgendeine Gutelaunemusik im Radio oder die blöden Witzchen aller Nichtbetroffenen.

Wer singt und lacht, braucht Therapie.
In diesem Sinne allen einen schönen Mittwoch.

Montag, 14. April 2014

Die 16. Kalenderwoche bricht an

Besser ein Irrtum, der dich beglückt, als eine Wahrheit, die dich niederdrückt.

Nun sind wir also tatsächlich in der 16. KW angelangt. Wie sich unschwer an den Fotos von Samstag erkennen lässt, hat sich unser Bauträger wohl geirrt, was den Bagger betrifft. Ich zumindest habe am Samstag keinen gesehen – nicht auf dem Baufeld und auch nicht auf dem Nachbargrundstück.

Aber ich kann bestätigen, dass an der Zufahrt zum Baugebiet gearbeitet wurde. Das Tor, das sich vor einigen Tagen noch verschlossen und halb zugewuchert am Rande des Radweges in Höhe unseres Baufeldes befand, ist inzwischen weit geöffnet. Davor befindet sich ein neuer, mit einer dicken Kette verschlossener, Bauzaun. Unterhalb des Bauzaunes wurde frischer Teer aufgebracht vermutlich um die Höhe zwischen Nachbargelände und Radweg auszugleichen (oder um eine Gasleitung zu überbauen?). Eine ordentliche Portion Teer findet sich übrigens auch auf dem eigentlichen Baufeld wieder. Grob geschätzt liegt dieser Haufen in meinem zukünftigen Garten.
Auf dem Grundstück hinter dem Tor steht in einiger Entfernung ein Container. Ob dieser zur ansässigen Firma gehört oder von unserem Bauträger dorthin verfrachtet wurde, vermag ich nicht zu sagen. Nur der groß angekündigte Bagger, den konnte ich trotz intensiver Suche nicht finden.

Ich bin gespannt, was diese 16. KW an Überraschungen mit sich bringt.
Bekannte und Freunde machen mir wenig Hoffnung, dass auf der Baustelle wirklich etwas geschafft wird. Schließlich steht Ostern vor der Tür und jeder kennt den Spruch: „Für den Fleißigen hat die Woche sieben Heute, für den Faulen sieben Morgen“. Leider sind es selbst für den Fleißigen in den nächsten zwei Wochen jeweils nur sechs Heute. Außerdem folgt in der Woche darauf noch der 1. Mai … Dieser Feiertag liegt 2014 ausgesprochen günstig – auf einem Donnerstag. Wen lädt diese Konstellation nicht zu einem weiteren langen Wochenende ein???

Untätigkeit ist effektiver, denn man kann nicht alles auf einmal tun - aber alles auf einmal lassen.
In diesem Sinne euch allen einen schönen Wochenstart.





Samstag, 12. April 2014

Kurznachrichten

Kurze Meldung zwischendurch: Kein Bagger auf dem Baufeld (dafür aber frisches Buschwerk)


Auf dem Nachbargrundstück findet sich jedoch ebenfalls KEIN Bagger - obwohl da angeblich einer stehen sollte, der ab Montag fleißig seiner Bestimmung nachgehen könnte. 


Ich wage irgendwie zu bezweifeln, dass er nach Hause gefahren ist um seine Kumpels zu holen.



Donnerstag, 10. April 2014

Wette verloren!

Ich habe die Wette verloren. Haushoch, wie mir scheint.
Unser Bagger ist angekommen. Zwar noch nicht ganz auf dem eigentlichen Bauplatz, sondern auf dem Nachbargelände, aber er ist da. Derzeit werden die neuen Zuwegungen und die Gasleitungen zum Baufeld vorbereitet – so die Auskunft des Bauträgers von gestern. Sobald dies erledigt ist, darf der Bagger auf das Gelände.

Ja, ich habe es nicht mehr ausgehalten und dem Bauträger gestern eine Mail geschickt, in der ich nachgefragt habe, ob es bei dem Baubeginn in der 16. KW bleibt oder es vielleicht doch Neuigkeiten gibt, von denen ich eigentlich gar nichts wissen möchte. Alles prima, alles gut und ich muss mir keine Sorgen machen.

Die Kommunikation mit der Hauptstelle unseres Bauträgers ist immer wieder sehr erfrischend und entlockt mir stets ein breites Schmunzeln bis Grinsen. Vielleicht hätte ich regelmäßig (so in etwa einmal in der Woche) dort anrufen oder ihnen eine Mail schreiben sollen, dann wäre meine Laune eventuell nie so tief gesunken. Die Ansprechpartner(-innen) sind sehr kompetent, sorgen für Lösungen eines jeden Problems, wissen auf alle – meine - noch so dämlichen Fragen eine Antwort und verlieren nie (zumindest mir gegenüber) ihren Humor, ihre Freundlichkeit und vor allem ihre Geduld.

Heute habe ich Kopfschmerzen. Das würde ich sogar noch verstehen, wenn ich gestern auf eben jenen Bagger angestoßen hätte, aber das ist gar nicht der Fall. Ich habe meinen Wartefrust zuvor ja auch nicht in Alkohol ertränkt. Alkohol konserviert, habe ich irgendwo gelesen. Wenn das stimmt, dann kenne ich ja jetzt den Grund, warum ich weder sonderlich haltbar, noch besonders geduldig bin. Die Flasche Sekt, die ich mir anfangs gekauft habe, damit ich nach der Vertragsunterzeichnung mit der Familie anstoßen kann, musste ich bereits in den Ausguss schütten. Der Inhalt war ungenießbar (vermutlich stand sie einfach zu lange auf der Fensterbank – in der Sonne).

Ich glaube ich bin irgendwie lebensuntauglich.
Manchmal beschleicht mich das Gefühl, ich wäre der einzige Mensch auf der Welt, der mit der modernen Zivilisation nicht zu Recht kommt. Es sind nicht nur die ganzen technischen Geräte, nein. Noch viel schlimmer sind die ganzen alltäglichen Dinge.
Weil ein gewisser Herr Murphy irgendwann einmal die Theorie aufgestellt hat, dass alles, was schief gehen kann, auch schief gehen wird, und sich dieses Gesetz sozusagen zu meinem Lebensmotto entwickelt hat, hätte ich vielleicht von diesem Neubau absehen sollen. Gestern habe ich mich noch nicht einmal getraut echte Freude zuzulassen, aus Angst, dass dieser Herr Murphy eventuell am selben Abend noch einmal zuschlägt.

Hatte ich eigentlich erwähnt, was ich tun werde, wenn ich die Wette verliere?
So was Dummes, durch meine Kopfschmerzen kann ich mich grad gar nicht daran erinnern.

Mittwoch, 9. April 2014

Gute Erziehung ist Gold wert

Lass dich gut beraten, bevor du beginnst; doch wenn du dich entschieden hast, handle sofort!

ICH habe diesen Leitspruch beherzigt und schon so einiges geschafft, das in Zusammenhang mit unserem möglichen neuen Haus steht. Allerdings frage ich mich immer häufiger, ob ich mich wirklich habe GUT beraten lassen. Zumindest habe ich niemanden finden können, der mir etwas Nachteiliges über unseren Bauträger erzählen konnte. Aber man findet halt nicht immer Speck, wo man eine Schwarte sieht oder anders ausgedrückt: Nichts ist so gut, wie es vorher zu sein scheint. Wobei man hinzufügen muss, dass die meisten Verzögerungen ja gar nicht auf dem Mist des Bauträgers gewachsen sind.

Ja, ich weiß, dass wir die 16. KW noch nicht erreicht haben. Aber der Bauträger schafft es zurzeit tatsächlich mit schöner Regelmäßigkeit mich auf die Palme zu bringen. Und dieses Mal meine ich wirklich den Bauträger und nicht die Stadtverwaltung. Dass dieses Unternehmen einen Internetauftritt hat finde ich interessant, auch, dass es in sozialen Netzwerken zu finden ist kann für die Firma von Vorteil sein. Momentan jedoch nutzen sie diese Medien scheinbar nur, um mir wirklich den letzten Rest der verbliebenen Geduld zu rauben.

Vorgestern zum Beispiel springt mich ein Foto an, auf dem der Bauträger damit wirbt, dass der Bagger vor Ort ist. Mein Puls beschleunigt sich, bis ich den Text zu Ende gelesen habe (es handelt sich NARÜRLICH nicht um UNSER Baugebiet) fällt ab und schießt gleich wieder in die Höhe. Dieses Mal jedoch mehr vor Empörung, Enttäuschung und Entrüstung. Wie kann es sein, dass genügend Bagger und Arbeitskräfte für alle Baugebiete der Welt zur Verfügung stehen, nur bei UNS kann/darf/will niemand bauen? Vor allem, wenn für die geplanten Häuser auf allen Baugebieten der Welt noch gar keine Baugenehmigungen vorliegen und die unsere ein Datum vom 16.12.2013 trägt?

Die Enttäuschung gibt dem Menschen die Kraft zu Dingen, die er niemals tun wollte, sagte einst Gerrit Donat. Aber ich bin mir nicht ganz sicher, ob er dabei an die Dinge dachte, die MIR gerade im Kopf herumgeistern. Zumindest entsprechen sie nicht den Dingen, die mir an guter Erziehung mit auf den Lebensweg gegeben wurden. Wie Ihr sicher gesehen habt, gab es gestern keinen Blogeintrag. Das lag unter anderem daran, dass ich nicht sicher sein konnte, ob ich genug höfliche Worte für meinen maßlosen Groll finde.

Die Tage bis zur 16. KW konnte ich schon vorher kaum erwarten, aber nun fiebere ich ihr regelrecht entgegen. Ich überlege übrigens schon, ob ich Wetten annehmen soll. Vielleicht lässt sich ja aus der Not noch Kapital schlagen. „An welchem Tag der 16. KW finden wir einen Arbeiter auf der Baustelle?“ Oder aber „Auf welche KW wird der Baubeginn weiter nach hinten verschoben, vielleicht auf die 19.?“ Dann sind zumindest erst einmal die „gröbsten“ Feiertage vorbei, an denen sowieso nicht gearbeitet werden kann – abgesehen von diesem einen kleinen in der 22. KW oder dem in der 24 KW. Wer wettet mit?

Meinen Wetteinsatz beschreibe ich mit folgenden Worten: Rache ist süß!
Dafür macht sie aber nicht dick.

Euch allen einen schönen Mittwoch.

Montag, 7. April 2014

Eine Laune ist eine kleine Leidenschaft

Nichts ist so lästig, wie wenn Menschen um einen herum guter Laune sind.

Mit dem heutigen Datum haben wir also die 15. Kalenderwoche erreicht und es gibt von der Baustelle natürlich nichts zu berichten. Und meine Laune ist wirklich auf dem absoluten Tiefpunkt. Aber ich habe versprochen noch einmal auf meine Küchenplanung einzugehen und lenke mich und euch jetzt damit ab. Und außerdem wüsste ich auch gar nicht, worüber ich heute sonst schreiben sollte.

Wir haben uns ganz bewusst für eine offene Küche entschieden. Das hat eine etwas ausschweifende Vorgeschichte, aus der ich aber kein Geheimnis machen möchte. Bevor wir das Haus kauften, in dem wir derzeit leben, hatten wir eine Küche, in der sich das ganze Leben abspielte (derzeitiges Haus, andere Wohnung). Es wurde dort nicht nur gekocht und gegessen, es wurden dort Hausaufgaben gemacht, es wurde gespielt und man saß mit Freunden am Tisch und quatschte. Das Wohnzimmer nutzten wir lediglich zum abendlichen Fernsehen, oder wenn größere Mengen Besuch zu bewältigen waren. Zu diesem Zeitpunkt war mir absolut nicht bewusst, dass ich diesen Zustand einmal unglaublich vermissen könnte.

Bei der Planung unserer derzeitigen Küche (andere Wohnung, selbes Haus) machten wir den - in meinen Augen großen - Fehler, mehr auf Funktionalität und Stauraum zu achten. Schließlich kann man ja auch am Esstisch im Wohnzimmer sitzen, spielen und Hausaufgaben machen. Kann man – macht aber niemand. Und falls doch, dann geht das Geschrei los und die Person in der Küche, die ja kein Wort versteht, weil sie die Geräusche der Spülmaschine oder der Abzugshaube im Ohr hat, rennt von einem Raum zum anderen und wieder zurück. Dem Besuch „mal eben“ Kaffee nachschenken ist immer damit verbunden, ein laufendes Gespräch zu unterbrechen. Man muss ja erst einmal in die Küche zur Kaffeemaschine…
Nach gut einem Jahr begann ich mich bereits unglaublich über die neue Küche zu ärgern und in Gedanken umzuplanen. Hier muss ein Schrank weg – oder auch zwei -, dort müssen ein Küchentisch und vielleicht eine Eckbank hin …

Es blieb bei dem „gedanklichen“ Umplanen, denn im Laufe der Zeit merkte ich, dass es nicht allein die Küche war, die mich störte. Es gab so einige Faktoren, die mich ins Grübeln brachten, ob dies wirklich das richtige Haus für uns ist. Geschlagene 12 Jahre brauchte ich, um zu der Erkenntnis zu kommen, dass dieses Haus NICHT mein Zuhause wird, ganz gleich, was ich anstelle, umplane oder umbaue. Im tiefsten Unterbewusstsein blieb das Haus (und explizit unsere derzeitige Wohnung) das Haus meiner Großeltern und wurde nie zu meinem.

Nach langer Suche fiel unsere Entscheidung auf eins der Häuser unseres gewählten Bauträgers. Dort konnten wir uns zwischen drei Erdgeschoss-Varianten entscheiden. Geschlossene Küche, offene Küche mit Eingang durchs Wohnzimmer oder aber offene Küche mit Eingang durch die Küche. Meine Oma hatte mir immer gepredigt, dass ich niemals so bauen sollte, wie sie mit meinem Opa gebaut hatte. Man kam ins Haus und konnte geradeaus durch den nächsten Raum zur Terrassentür in den Garten gehen. Oma sagte stets: „Kind, mach das nie, wenn du einmal baust, denn sonst kommt das Glück vorn herein und geht gleich hinten wieder raus“.
Mit diesem Satz im Ohr entschied ich mich für die offene Küche mit Eingang durch die Küche und ließ mich davon auch im Familienrat nicht abbringen. Jeder, dem ich unseren Plan zeige, erklärte mich für verrückt, aber ich bin mir absolut sicher, dass ich das Richtige tue.

Unsere zukünftige Küche wird kein „echtes“ U. Ich würde sie eher als ein L mit Theke bezeichnen. Die Theke darf nicht zu weit in den Raum hinein ragen, denn sonst kommt niemand mehr ins Wohn-/Esszimmer. Aber sie soll einen optischen Abschluss des „Raumes“ darstellen und wieder mehr Leben in die Küche bringen. Schließlich kann man tatsächlich auch an dieser Theke sitzen – zumindest mit 3 Personen. Anfangs wollten wir unseren Kühlschrank separat kaufen, entschieden uns dann aber doch dafür, ihn zu integrieren. Wir haben nun Kühl- und Gefrierschrank getrennt untergebracht, weil wir uns nicht mit einem Hochschrank anfreunden konnten und wollten. Der Gefrierschrank befindet sich jetzt unter unserem Backofen, der Kühlschrank direkt daneben. Von oben betrachtet sieht unsere Küche ungefähr so aus:



Und so schaut sie von vorn aus.



Die Geräte sind ein Angebot der Firma Bosch (5 Neugeräte gibt einen Kaffeevollautomaten dazu). Unser zuerst geplanter Mischmasch aus AEG und Bosch war preisgleich, beinhaltete aber keinen Vollautomaten. Bosch habe ich deshalb gewählt, weil ich bisher noch nie ein Elektrogerät dieser Firma besessen habe. Alle anderen Marken habe ich bereits mindestens einmal in den Elektrohimmel befördert (manche Marken schneller, manche weniger schnell). Spüle und Abzugshaube werden nun endgültig in Edelstahl gehalten – ganz im Gegensatz zur ersten Planung. Die Granitspüle und die Glashaube entlockten mir bei näherer Betrachtung letztendlich doch kein „Dat-Isset-Gefühl“. Einzig unsere Mischbatterie bleibt ungeplant, da erst einmal geklärt werden muss, wie viel Platz wir überhaupt zwischen Arbeitsplatte und Fenster haben.

Apropos Fenster. Vor zwei Tagen habe ich von anderen – bereits eingezogenen – Hausbesitzern unseres Bauträgers erfahren, dass die manuellen Rollläden nicht über Riemen betrieben werden, sondern mit einer Handkurbel …
Ich sitze gerade im Büro und schaue auf die Überreste der Kurbel unserer Sonnenschutzrollos. Das blöde Ding wollte partout nicht so funktionieren, wie es in der Gebrauchsanweisung stand. Genau, wie die Kurbeln in den 20 Nachbarbüros. Was soll ich sagen? Meine Freude über die Kurbeln im neuen Haus hält sich in Grenzen. Vermutlich werde ich spätestens nach einem halben Jahr Wohnzeit von den Nachbarn gefragt, warum die Rollladen bei uns im ersten Stock IMMER geschlossen sind. Ich überlege schon das ganze Wochenende, welche Ausrede ich dann präsentieren kann. Schließlich klingt es ausgesprochen blöd, wenn ich sage, dass ich meinen Kindern verboten habe, die Kurbeln anzurühren, weil ich nicht ständig neue kaufen möchte …

Euch allen einen schönen Wochenstart.

Freitag, 4. April 2014

Wolken am Himmel und sonst nichts

Resignation ist der Mangel an Alternativen.

Heute habe ich Fotos von dem Baugebiet unseres Bauträgers in einem benachbarten Ort gesehen. Dort wird fleißig gearbeitet.
Nein, auch dort steht noch kein Haus, das konnte ich auf den Bildern gut erkennen, aber ich sah zumindest Bagger und Bauarbeiter, die rege ihrem Job nachgingen. Wenn man bedenkt, dass dort der erste Spatenstich im November 2013 erfolgte und in unserem Baugebiet bereits im Mai 2010, fällt mir nicht wirklich viel dazu ein. Nun gut, bei uns wurden ja schon diverse Häuser gebaut (die Eigentümer wohnen bereits darin) - im Nachbarort wird frisch begonnen. In einem Ort weiter wurde von eben jenem Bauträger im März 2014 ein weiteres Grundstück angekauft. Ich wage gar nicht daran zu denken, dass diese Häuser vielleicht auch noch vor unseren fertig sein könnten.

Ich sehe weiterhin ständig Fotos von Kolleginnen und Kollegen, die zur gleichen Zeit (April 2013) mit der Planung ihres Eigenheims begonnen haben, wie wir. Die ersten ziehen spätestens im Juni dieses Jahres ein, die letzten im August. Natürlich freue ich mich für sie und ihre Familien, aber ich selbst werde wirklich immer niedergeschlagener.
Einige werden jetzt denken „Himmel, wie kann man so ungeduldig sein, bis zur 16. Kalenderwoche sind es doch nur noch ein paar Tage“, aber wer garantiert mir, dass dann wirklich etwas geschieht?

Es gibt nichts mehr, das ich aus- oder aufräumen könnte, nichts das ausgesondert werden müsste (was man nicht in den nächsten Monaten noch benötigt), ich kann nichts weiter in Kartons packen – ja, nicht mal die Winterkleidung, weil ich sie garantiert noch vor dem Umzug wieder benötigen werde. Ich kann aber auch nichts mehr für das neue Haus aussuchen oder gar kaufen, da ich nicht weiß wohin mit den Dingen, falls wir Ende Dezember aus dem jetzigen Haus ausziehen müssen und noch immer kein neues Haus zur Verfügung steht.

Ins Baugebiet fahre ich erst wieder am 17. April. Bis dahin müsst Ihr auf Neuigkeiten warten, die sich um die Hauptsache drehen. Lediglich über Nebensachen werde ich mich sicher zwischendurch immer mal auslassen.
Alles, was das Böse braucht, um zu triumphieren, sind genügend gute Menschen, die nichts unternehmen (Edmund Burke).

In diesem Sinne allen ein schönes und erholsames Wochendende.

Donnerstag, 3. April 2014

Kreativität: Vergnügen, das sich als Arbeit verkaufen läßt.

Wenn es gilt die Gründe für meine Fehlschläge zu erläutern, bin ich unheimlich kreativ.

Deshalb beschäftige ich mich heute auch einfach mal mit anderen Dingen – der Küchenplanung zum Beispiel. Die unsere ist bereits seit Wochen abgeschlossen. Da ich allerdings bereits in verschiedenen Baublogs gelesen habe, wie ausführlich darüber berichtet wurde, werde ich mal versuchen, unsere Erfahrungen mit den verschiedenen Küchenstudios in Worte zu fassen.

Am Anfang beschäftige ich mich – wie jeder andere vermutlich auch – damit, die Beilagen des örtlichen Wochenblattes zu durchforsten. Sofort schreit mich die Werbung an: „Null Prozent Zinsen auf alle Produkte“. Und das in nahezu jedem Laden. Ich bin mir sicher, dass auch die Bank bei zinsfreien Darlehen etwas verdienen will, und daher irgendwelche Absprachen mit den Händlern getroffen worden sind, die sich nachteilig für den Kunden auswirken. Kommt für mich nicht infrage. Da vergleiche ich lieber und schaue, ob ich nicht einen Händler finde, der einfach die Küche günstiger anbietet.

Nach diversen Besuchen in größeren Möbelhäusern – auch welchen, die sich auf Küchen spezialisiert haben -, suchten wir das erste kleine Küchenstudio in unserem Ort auf und stellten fest, dass die Preise hier weitaus günstiger waren als in den Möbelketten. Wir ließen uns dort anhand unseres Elektroplans unverbindlich ein paar Vorschläge unterbreiten und Preise berechnen. Nachdem wir dem Verkäufer dann beim letzten Besuch sagten, dass uns noch nicht bekannt ist, wann denn überhaupt unser Haus stehen würde, und WIR uns wieder melden, wenn der Küchenkauf akut wird, folgte ein regelrechter Telefonterror. Das hat mich ziemlich abgeschreckt. Man versuchte mit allen Mitteln uns zu einer Unterschrift zu bewegen und wurde dabei sogar leicht bis mittelschwer unverschämt. Küchenstudio durchgefallen (den Namen füge ich später sicher noch an dieser Stelle ein).

Unser zweiter Versuch war ein Familienbetrieb im Nachbarort. Dort habe ich mich vom ersten Besuch an „sauwohl“ gefühlt. Die dortige Beraterin, die sich um uns gekümmert hat, ist sehr sympathisch, hat unglaublich viel Spaß an der Planung von Küchen, verfügt über phantastische Ideen und hat mich gleich mit ihrem ersten Planungsentwurf aus den Schuhen gehauen. Der Entwurf kam übrigens mit der Post nach gerade mal 48 Stunden. Der absolute Traum einer Küche. Leider bei uns gar nicht realisierbar, da wir vergessen hatten, dass unser Kühlschrank ja nicht im Wohnzimmer stehen soll …

Nach drei weiteren Planungsentwürfen war die Küche dann rein vom Mobiliar perfekt und die Beraterin kümmerte sich in Eigeninitiative um die passenden Elektrogeräte. Und was soll ich sagen? Schöner und günstiger – trotz Markengeräten, Lackfront und vielen Extras – als das Telefonterror ausübende Küchenstudio in unserem Ort. Vor allem aber fühlten wir uns dort wie König Kunde – man interessierte sich für uns und unsere Wünsche, wusste auf jede Frage eine Antwort und die Beratung war wirklich vorzüglich.

Für diesen Familienbetrieb mache ich gerne hier und heute schon Werbung, weil ich absolut von ihm überzeugt bin. Wer sich dafür interessiert: http://www.wohnstudio-neuhaus.de/ Sehr empfehlenswert und nicht nur in Küchenfragen.

Kreativität setzt Sensibilität voraus. Und Sensibilität basiert – einmal abgesehen von der Begabung – überwiegend auf Wissen. Je mehr Wissen, desto mehr Kreativität. (© Wolfgang Beinert)

Euch allen einen schönen Donnerstag.


Hier unsere Arbeitsplatte und die Front der zukünftigen Küche.

Mittwoch, 2. April 2014

Sag den Problemen, ich komme nach dem Frühstück. Aber sie brauchen nicht auf mich zu warten.


Ist dieses Wetter nicht herrlich? Sonnenschein, blauer Himmel und Temperaturen von gut 20 Grad. Und das ist nicht als Aprilscherz gemeint. Im letzten Jahr hatten wir am 1. April gerade mal Temperaturen im einstelligen Bereich. 2014 ist alles anders – besser, wie ich finde. Endlich mal wieder ein richtiger Frühling.

Ich möchte diesen schönen Auftakt nicht sofort wieder verderben, aber mir liegt auf der Zunge, darauf hinzuweisen, dass so ein Rohbau bereits fix und fertig stehen könnte - nur mal angenommen, man hätte kurz nach der Vertragsunterzeichnung mit dem Bau begonnen. Er würde vermutlich auch schon stehen, wenn man etwas länger gewartet hätte - sogar dann, wenn das Zögern beinahe ein Vierteljahr gedauert hätte … Aber es ist immer zu früh um aufzugeben, deshalb warte ich weiter.

Vermutlich hatte ich noch nie so leere und aufgeräumte Schränke, da ich die letzten Monate bereits damit zugebracht habe, auszumisten. Verschwunden sind alle Küchengeräte, die niemals ein Mensch benutzt hat, ebenso die Kleidung, von der man immer gehofft hat, man passt irgendwann noch einmal hinein. Leider habe ich seit der Aussonderung etwa 10 kg abgenommen und könnte genau jene Kleidungsstücke wieder wunderbar tragen … Aber egal. Was weg ist, ist weg.

Auch ein großer Teil der Sammlung „kann man vielleicht noch einmal gebrauchen“ ist schon in einem großen Container abgeholt worden. Offen gestanden gefällt mir diese Leere und Ordnung wirklich gut. Zumindest die in den Schränken. In der Wohnung selbst stapeln sich in jeder - nicht direkt einsehbaren - Ecke Kisten und Kartons mit Dingen, die für das neue Haus bestimmt sind. Neue Töpfe, Pfannen, die beste Kaffeemaschine der Welt, Wasserkocher, Toaster, Badartikel … Ja, ich habe mein neues Haus beinahe schon eingerichtet und vermutlich würde ich sogar schon die Möbel kaufen, wenn … ja, wenn da nicht der kleine unbedeutende Umstand wäre, dass es überhaupt noch kein Haus gibt.

Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich seit einigen Monaten Bereitstellungszinsen zahlen darf? Von dem Geld könnte ich mir jeden Monat einen Esszimmerstuhl kaufen, oder ein edles Kaffeeservice, oder gar eine schicke Lampe. Wenn ich zwei Monate spare, wäre sogar der dazugehörige Tisch kostengünstig möglich. Vielleicht ist es ja ganz gut, dass ich diese Summe monatlich mit tränenden Augen meiner Bank in den Rachen werfe. Was sollte ich auch mit einem Esszimmerstuhl – so ohne Esszimmer, oder einer Lampe - ganz ohne Decke, an die ich sie montieren könnte?

Und eines Tages sagt die Stimme deines Herzens klar und deutlich »Jetzt!«, und nichts und niemand kann dich aufhalten (Wer diesen Spruch von sich gab, der kannte unsere Stadtverwaltung nicht).

Euch allen einen schönen Mittwoch!


Dienstag, 1. April 2014

Schönes Wetter und sonst nichts

Nichtstun ist besser als mit viel Mühe nichts schaffen.

Klingt dieser Satz nicht weitaus positiver als mein gestriger Eintrag? Ja, ich weiß natürlich, dass es nichts an der Situation ändert, wenn ich die augenblickliche Lage in schöne Worte verpacke, aber es liest sich doch viel netter als das Verb „warten“ – auch genannt: Schadenfreude des Schicksals.

Falls Sie - ja, genau Sie - über Geduld verfügen, herzlichen Glückwunsch! Ich beneide Sie, denn Ihnen gehört die Welt. Glauben Sie mir, ich bemühe mich redlich mit Ihnen mitzuhalten, aber vermutlich bin ich einfach nicht dafür geschaffen in vollen Wartezimmern zu hocken und gelassen in Zeitschriften zu blättern oder aber freundlich zu lächeln, während die Kunden vor mir an der Supermarktkasse unbedingt ALLE mit Kleingeld bezahlen wollen, auch wenn es letztendlich doch nicht reicht und sie den Schein zücken müssen.

Schließlich geht es hier um mein zukünftiges Heim – um mein Zuhause. Um das Gefühl von Vertrauen und Sicherheit. Um den Ort, an dem man sich fallen lassen kann und sich ungefragt etwas zu trinken aus dem Kühlschrank holt.

Natürlich ist Zuhause eigentlich kein fester Ort. Zuhause ist ein Gefühl, dass man an jeden Platz dieser Welt mitnehmen kann. Zuhause ist die Gewissheit, dass es Menschen gibt, die immer da sind, komme was wolle. Dennoch mutet es sicher seltsam an, wenn ich mitten im Winter mit Familie und Hund auf irgendeinem Parkplatz mein Zelt aufschlage, nur weil Zuhause kein fester Ort ist und das Haus noch immer nicht steht.

Und meine Ungeduld würde sich schon mindern lassen, wenn ich eine Schaufel oder gar einen Bagger im Baugebiet sehen würde. Vielleicht noch ein Mensch in Arbeitsanzug und Helm, der beides bedienen kann. Ich bin doch ganz bescheiden, finde ich. Ein kleiner Funken Hoffnung reicht mir doch schon.

Aber vielleicht gibt uns das Leben immer genau das, was wir glauben, nicht aushalten zu können. Bis wir es dann doch überleben.

Euch allen einen schönen Dienstag.