Unser Bauspielplatz wird zum Garten – beinahe, fast,
irgendwann vielleicht sogar auch mal ganz. Der hintere Zaun in Höhe von 1,80 m
wurde endlich nach einer gefühlten Ewigkeit von der Stadt genehmigt. Zum
Glück, denn sonst hätte ich noch einen
weiteren Blog eröffnen dürfen, der ganz allein von Zauntourismus handelt. Die
Erlebnisse mit unseren radelnden, joggenden, spazierenden und gassiführenden
Mitmenschen sind wirklich seitenfüllend. Einfaches Gaffen ist dabei die
harmloseste Kür der Damen und Herren, die täglich den Radwanderweg – eine Erfindung, die so sinnvoll ist wie
eine freiwillige Selbstbeschränkung für Uranverkäufer - hinter unserem
Gartenzaun bevölkern.
Falls eben jene Damen und Herren nicht damit beschäftigt
sind, sich gegenseitig über den Haufen zu fahren oder wechselseitig in den Weg
zu werfen, pöbeln sie sich untereinander an oder inspizieren die Gärten der
Anwohner. Leider tun sie das nicht lautlos. Im Gegenteil. Jede auf dem
Radwanderweg geführte Unterhaltung wird in einer Lautstärke eines Marktschreiers
geführt, so dass die Anwohner GEZWUNGEN sind mitzuhören - ob sie es wollen oder
nicht. Die Themen reichen von „Ey Alder, guckst du. Da ham die dat Geld für’n
Haus, aber nich für’n Rollrasen“ (O-Ton eines Radlers, der sich einen Kopf auf
den Schultern leisten konnte, aber kein Hirn darin) bis zu der ultimativen
Frage, womit die Anwohner wohl ihr Frühstücksbrötchen belegen, wenn sie an
ihrem Esstisch speisen, der sich übrigens IM Haus befindet.
Wir haben zwar inzwischen allesamt mindestens 4 Reihen Sichtschutz
in unseren Zaun eingezogen, aber diese Maßnahme erreicht natürlich bei weitem
nicht den Effekt, den eine Schallschutzwand an der A40 gewährleistet.
Aber zurück zum eigentlichen Thema. Garten.
Da wir einen Hund mit Grasmilbenallergie und keine kleinen
Kinder mehr haben, beabsichtigten wir unseren Garten absolut arbeitsunaufwändig
zu gestalten. Dies waren die Gründe, weshalb wir uns gegen eine Rasenfläche
entschieden haben. Unsere Fläche besteht aus einer Terrasse, diversen Beeten
mit Pflanzen und Rindenmulch, sowie jeder Menge weißem Granitsplitt. Jede Menge
bedeutet 2,5 Tonnen + 6 Säcke à 25 kg + … im Baumarkt ausverkauft. Lieferbar
erst wieder in gut 3 Wochen. Wenn die Sonne scheint kann man übrigens etwa 30
Sekunden den Garten betrachten. Danach wird man „schneeblind“. Gegen diesen
Umstand müssen wir also noch etwas unternehmen oder aber warten, bis der Splitt
Moos ansetzt und Sonnenbrillen in der Nachbarschaft verteilen.
Die ersten Risse in unseren Decken sind übrigens auch schon
aufgetaucht. Natürlich WEISS ich, dass in einem Neubau Risse auftreten können.
Aber sie dann tatsächlich im eigenen Neubau nach gerademal einem halben Jahr
auch zu sehen … steht auf einem ganz anderen Blatt.
Gestern wollte ich, bewaffnet mit meinem Staubsauger, diesem
70 cm langen Staubfaden (Wo, zum Teufel, kommt dieses Teil her, ich leide doch
unter Putzwahn?) in der Küche den Garaus machen, nur um festzustellen, dass ich
eine Brille brauche. Das „Ding“ ließ sich nicht entfernen, denn es handelte
sich um einen Riss in der Betondecke! Im Dachgeschoss haben wir schon seit
einigen Wochen einen Riss, den ich zwar regelmäßig misstrauisch beäuge, aber
auch gekonnt ignoriere.
Schließlich weiß ich ja, dass man Beton ein wenig mit einem
Kuchen vergleichen kann, denn die Wasserabgabe, also das Austrocknen des Betons
an der Oberfläche erfolgt schneller als im Inneren der zumeist dicken Bauteile.
Und genauso wie bei einem Kuchen bilden sich dadurch Risse an der Oberfläche.
Außerdem wurde mir gesagt, dass Betondecken reißen müssen um ihre volle
Tragfähigkeit zu entwickeln. Aber ich finde dennoch, dass es ziemlich sch … äh
… schäbig aussieht.
Die Außen-Rollläden im Dachgeschoss sind auch angebracht
worden. Finster ist es nun zumindest. Ob es auch kühler ist, werden wir
vielleicht in der nächsten Woche erfahren, wenn die Temperaturen wieder
steigen.
In diesem Sinne allen einen schönen Donnerstag.