Donnerstag, 30. Juli 2015

Mein Haus, mein Garten, meine Risse

Unser Bauspielplatz wird zum Garten – beinahe, fast, irgendwann vielleicht sogar auch mal ganz. Der hintere Zaun in Höhe von 1,80 m wurde endlich nach einer gefühlten Ewigkeit von der Stadt genehmigt. Zum Glück,  denn sonst hätte ich noch einen weiteren Blog eröffnen dürfen, der ganz allein von Zauntourismus handelt. Die Erlebnisse mit unseren radelnden, joggenden, spazierenden und gassiführenden Mitmenschen sind wirklich seitenfüllend. Einfaches Gaffen ist dabei die harmloseste Kür der Damen und Herren, die täglich den Radwanderweg  – eine Erfindung, die so sinnvoll ist wie eine freiwillige Selbstbeschränkung für Uranverkäufer - hinter unserem Gartenzaun bevölkern.
Falls eben jene Damen und Herren nicht damit beschäftigt sind, sich gegenseitig über den Haufen zu fahren oder wechselseitig in den Weg zu werfen, pöbeln sie sich untereinander an oder inspizieren die Gärten der Anwohner. Leider tun sie das nicht lautlos. Im Gegenteil. Jede auf dem Radwanderweg geführte Unterhaltung wird in einer Lautstärke eines Marktschreiers geführt, so dass die Anwohner GEZWUNGEN sind mitzuhören - ob sie es wollen oder nicht. Die Themen reichen von „Ey Alder, guckst du. Da ham die dat Geld für’n Haus, aber nich für’n Rollrasen“ (O-Ton eines Radlers, der sich einen Kopf auf den Schultern leisten konnte, aber kein Hirn darin) bis zu der ultimativen Frage, womit die Anwohner wohl ihr Frühstücksbrötchen belegen, wenn sie an ihrem Esstisch speisen, der sich übrigens IM Haus befindet.
Wir haben zwar inzwischen allesamt mindestens 4 Reihen Sichtschutz in unseren Zaun eingezogen, aber diese Maßnahme erreicht natürlich bei weitem nicht den Effekt, den eine Schallschutzwand an der A40 gewährleistet.

Aber zurück zum eigentlichen Thema. Garten.
Da wir einen Hund mit Grasmilbenallergie und keine kleinen Kinder mehr haben, beabsichtigten wir unseren Garten absolut arbeitsunaufwändig zu gestalten. Dies waren die Gründe, weshalb wir uns gegen eine Rasenfläche entschieden haben. Unsere Fläche besteht aus einer Terrasse, diversen Beeten mit Pflanzen und Rindenmulch, sowie jeder Menge weißem Granitsplitt. Jede Menge bedeutet 2,5 Tonnen + 6 Säcke à 25 kg + … im Baumarkt ausverkauft. Lieferbar erst wieder in gut 3 Wochen. Wenn die Sonne scheint kann man übrigens etwa 30 Sekunden den Garten betrachten. Danach wird man „schneeblind“. Gegen diesen Umstand müssen wir also noch etwas unternehmen oder aber warten, bis der Splitt Moos ansetzt und Sonnenbrillen in der Nachbarschaft verteilen.



Die ersten Risse in unseren Decken sind übrigens auch schon aufgetaucht. Natürlich WEISS ich, dass in einem Neubau Risse auftreten können. Aber sie dann tatsächlich im eigenen Neubau nach gerademal einem halben Jahr auch zu sehen … steht auf einem ganz anderen Blatt.
Gestern wollte ich, bewaffnet mit meinem Staubsauger, diesem 70 cm langen Staubfaden (Wo, zum Teufel, kommt dieses Teil her, ich leide doch unter Putzwahn?) in der Küche den Garaus machen, nur um festzustellen, dass ich eine Brille brauche. Das „Ding“ ließ sich nicht entfernen, denn es handelte sich um einen Riss in der Betondecke! Im Dachgeschoss haben wir schon seit einigen Wochen einen Riss, den ich zwar regelmäßig misstrauisch beäuge, aber auch gekonnt ignoriere.
Schließlich weiß ich ja, dass man Beton ein wenig mit einem Kuchen vergleichen kann, denn die Wasserabgabe, also das Austrocknen des Betons an der Oberfläche erfolgt schneller als im Inneren der zumeist dicken Bauteile. Und genauso wie bei einem Kuchen bilden sich dadurch Risse an der Oberfläche. Außerdem wurde mir gesagt, dass Betondecken reißen müssen um ihre volle Tragfähigkeit zu entwickeln. Aber ich finde dennoch, dass es ziemlich sch … äh … schäbig aussieht.

Die Außen-Rollläden im Dachgeschoss sind auch angebracht worden. Finster ist es nun zumindest. Ob es auch kühler ist, werden wir vielleicht in der nächsten Woche erfahren, wenn die Temperaturen wieder steigen.



In diesem Sinne allen einen schönen Donnerstag.

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