Mittwoch, 14. Mai 2014

Wer leiht mir seine rechte Hand - ich hab nur zwei linke?

Erfolg hat nur der, der etwas tut, während er auf den Erfolg wartet.

Diese Weisheit von Thomas Alvar Edison nehme ich mir derzeit mal wieder zu Herzen. Während auf der Baustelle fleißig gearbeitet wird (und es WIRD gearbeitet, das kann ich versichern) widme ich mich heute wieder meinen heißgeliebten Nebensachen. Dennoch möchte ich euch selbstverständlich die Bilder meines gestrigen Kurzbesuchs auf der Baustelle nicht vorenthalten:






Wir wohnen zukünftig direkt neben dem so genannten „Erlebnis-Radweg“. Dieser Weg führt etwa 9 Kilometer durch das Ruhrgebiet, ist gleichzeitig ein Rad- und Wanderweg und war bis in die 60er Jahre eine Eisenbahnstrecke. Besonders erlebnisreich für MICH an diesem Pfad sind die Brücken – ich habe nämlich extreme Höhenangst. Wenn ich die Pfeilerbahn, den längsten Brückenabschnitt, überqueren soll, wird das jedes Mal ein regelrechtes Desaster, denn die Fahrbahn der Brücke befindet sich 14 Meter über dem Erdniveau und nimmt nahezu kein Ende.
Hat eigentlich jemand von euch schon mal versucht 345 Meter auf allen Vieren zu überqueren??? Nein? Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie viele Zuschauer so eine Aktion anlockt.

Um dieses Fiasko zu umgehen, möchte ich zukünftig über die Strecke radeln - in der Hoffnung, dass ich dann schneller auf der anderen Seite ankomme, und keinen Massenauflauf verursache. Zum Radeln benötigt man bekanntlich Fahrräder und damit winkt Murphy schon wieder aus seiner Ecke. Im Jahr 2010 kauften wir uns 3 Räder (mein Mann radelt nicht). Im Jahr 2011 lieh sich mein Fahrrad jemand in der Nacht aus meinem Garten. Ich sage wohlweislich lieh, weil es mir wenige Monate später direkt auf unserer Straße entgegen kam. Dass ich dies nicht auf mir sitzen lassen konnte, kann sich jeder, der mich kennt, denken. Ich hätte es besser bleiben lassen, denn nachdem ich mit Hilfe der Polizei das Fahrrad noch am selben Tag wieder in die Arme schließen konnte, musste ich feststellen, dass es in der Gefangenschaft vermutlich erheblicher Folter ausgesetzt war.

Das zweite Rad überlebte ebenfalls nicht sonderlich lange, sah aber seit 2011 zumindest immer noch aus, wie direkt aus dem Schaufenster. Es fehlte nur ein Pedal. Leider war genau jenes heraus gebrochen, dessen Tretkurbel fest mit dem Kettenblatt verbunden ist. Reparaturkosten in der Fahrradwerkstatt: beinahe einhundert Euro.
Das dritte Rad wurde so gern benutzt und so wenig gepflegt, dass es heute ohne Rundumerneuerung keinen Meter mehr fährt. Dieses Rad können wir also getrost zu den Akten legen, aber die anderen beiden könnte man doch eventuell wieder herrichten. Man(n) vielleicht…

Gesagt getan oder auch selbst ist die Frau … dachte ich. Das optisch einwandfreie Rad besitzt inzwischen bereits wieder zwei Pedale – einem Gewindeschneider sei Dank. Geputzt ist es auch schon und auch die restlichen „einfachen“ Wartungsarbeiten sind ordnungsgemäß durchgeführt. Man könnte prinzipiell aufsteigen und losfahren. Wären da nicht diese widerborstigen Reifen, die sich unbedingt mit mir anlegen wollten … Sie sind platt – so was von platt – und ich bin nahezu unfähig Luft hinein zu bekommen. Einmal hatte ich es geschafft und war stolz wie Bolle, aber dann bekam ich die Luftpumpe nicht wieder vom Ventil ab …
Nach halbstündiger Fummelei konnte ich die siamesischen Zwillinge endlich wieder in einer komplizierten Operation trennen, aber die Luft war bei der Trennung ebenfalls wieder aus dem Reifen entwichen…

Wo die Luftpumpe liegt vermag ich grad nicht zu orten. Sie ist unglücklicherweise bei meinem Wurf an einer Wand abgeprallt und seither nicht mehr auffindbar.

Radfahren ist eine hervorragende Sache für die Jugend. Es hält sie von der Straße fern, sagte einmal David Bean. Mich hält diese kleine Nebensache nur davon ab, täglich auf der Baustelle vorbeizuschauen.

2 Kommentare:

  1. Hallo Diana,

    schön, dass es bei euch endlich vorangeht!

    Wir waren erstmal für ein paar Wochen im Urlaub und haben total abgeschaltet. Nur zwischendurch hat mich mal eine Email tierisch aufgeregt, die ich von unserem Bauträger erhalten habe, aber dazu werde ich hier jetzt lieber nicht näher eingehen. Sonst artet das hier in schriftlicher Gewalt aus.

    Bisher hat sich bei uns noch nichts getan. Kein Bagger in Sicht. Nur ein weiterer, ärgerlicher Brief: Die Bereitstellungszinsen wurden enorm erhöht (steht so leider im Finanzierungsvertrag - doch damals hatte niemand damit gerechnet, dass selbst ein Jahr, nach Finanzierungszusage, nichts geschehen sollte).

    Wir sind grad kurz vor der Explosion! Morgen haben wir einen Termin mit dem Bauträger...

    Ich werde berichten ;)

    Gruß
    Chung

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Chung,
    einen Urlaub könnte ich auch gut gebrauchen. Wobei ... manchmal ist mir einfach mehr nach "Auswandern".

    Ich hatte in den ersten 6 Monaten KEINE Bereitstellungszinsen zu zahlen.Erst seit dem 7. Monat zahle ich.
    Aber dafür muss ich die Bereitstellungszeit bald verlängern lassen und ich schätze, DANN werden diese Zinsen mich aus den Schuhen hauen.

    Was hat der Termin ergeben?

    Liebe Grüße
    Diana

    AntwortenLöschen