Montag, 24. März 2014

Another Brick In The Wall - Hausbau die Erste

Lange hab ich überlegt, ob ich „ES“ tun soll, oder ob ich besser die Finger davon lasse. Schließlich kenne auch ich Sprüche wie: „Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen“, oder auch „Der verlorenste aller Tage ist jener, an dem man nicht über das Missgeschick eines anderen lachen konnte“. Bei mir bringt es momentan wohl eher dieser Satz auf den Punkt: „Lege deinem Mitmenschen Steine in den Weg; er mag sich daraus etwas bauen.

Und aus diesem Grund habe ich mich entschlossen „ES“ doch zu tun. Ich werde euch ab heute am Bau unseres zweiten Eigenheims teilhaben lassen.

Einmal im Leben stellt sich vermutlich jedes Paar die Frage: mieten oder kaufen? Sollen wir uns wirklich ein eigenes Nest bauen oder ist das jetzige Heim vielleicht gar nicht so übel? Einmal im Leben – mehr als einmal im Leben wird vermutlich auch niemand dieses Martyrium überstehen, denn ein Hausbau ist fast immer schlimmer als man denkt (unser erstes Haus kauften wir „gebraucht“).

Wir beschlossen also im April 2013 noch einmal ganz von vorn anzufangen. Anfangs nannte ich es noch mutig, inzwischen bin ich mir nicht ganz sicher, ob es nicht einfach nur vollkommen verrückt war. Der Hausverkauf war in 3 (!) Tagen erledigt, eine „gute Gelegenheit“ zum Kauf eines Reihenmittelhauses viel zu verlockend um es auszuschlagen. Gute Gelegenheiten sind meistens der Anfang des Ruins…ich hätte daran denken sollen.

Heute (März 2014) liegt der Vertragsabschluss hinter uns. Weit hinter uns. Um genau zu sein … sehr weit hinter uns. Viel passiert ist in diesen gut 11 Monaten jedoch nicht. Halt, stopp. Das ist nicht ganz richtig. Es ist doch etwas passiert. Ich habe gelernt. Ich habe gelernt, dass das einzige, was du auf der Welt verändern kannst, die Lage deines Kopfkissens ist. Alles andere liegt nicht in deiner Hand. Zumindest, sobald du versuchst ein Haus zu bauen – oder eines bauen lässt.

Dabei kann ich es nicht mal dem Bauunternehmen ankreiden, dass nichts voran geht, nein. Es ist zum größten Teil der Verdienst unserer Stadtverwaltung, deren Leitspruch scheinbar lautet: „Wer im Leben selbst kein Ziel hat, kann wenigstens das Vorankommen der anderen stören.“ Womit sonst ließe sich erklären, dass eine Baugenehmigung gute 5 Monate benötigt, nur um abgelehnt zu werden? Nebenbei ist zu erwähnen, dass bereits etwa 30 absolut baugleiche Häuser im Baugebiet stehen und umgehend ihre Genehmigung erteilt bekommen haben.

So manches Mal habe ich mich in den letzten halbachtundachtzig Jahren bereits gefragt, wohin Gott mich wohl führt. Heute bin ich wirklich versucht ihm vorzuschlagen, dass er allein weitergeht, sofern er diese Richtung beibehalten möchte.

Ich weiß übrigens inzwischen, was die Verwaltung in der Zeit bis zur Erteilung der Baugenehmigung gemacht hat. Nein, keine Kreuzworträtsel und auch kein Beamtenmikado. Sie haben geplant und gehandelt. Nur leider nicht zu unserem Vorteil. Sie haben die Zeit genutzt um schon einmal die Straßen fertig zu stellen, die zum Baugebiet führen – schön verkehrsberuhigt. Damit ist zumindest gesichert, dass die ansässigen Bewohner nicht mehr unter Baulärm zu leiden haben – es kommen nämlich keine Baufahrzeuge mehr ins Baugebiet.

Momentan stehe ich hinter dem Bauzaun, betrachte die großen Steinhaufen und frage mich, wen ich damit bewerfen kann.


1 Kommentar:

  1. Oh jeeeeeee...

    Gerade bin ich über euren Blog gestolpert. Und fange jetzt an, mich chronologisch durchzulesen.

    Der Anfang klingt jedenfalls ausgesprochen bekannt.
    Auch mein Anfang in Sachen Hausbau war zäh. Und teuer. Und hat Nerven gekostet. VIEL Geld und VIELE Nerven.

    Na, ich bin gespannt, wie es bei euch weitergegangen ist... ;-)

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