Samstag, 31. Januar 2015

Unitymedia und ich - zwei Welten treffen aufeinander

Viele Kollegen und Bekannte nutzen seit einiger Zeit Unitymedia und hatten beinahe ausnahmslos nur Gutes über das Unternehmen zu berichten. Daher freute es mich natürlich ungemein, dass wir mit dem Kauf unseres neuen Hauses einen Gutschein dieses Medienanbieters erhielten, der uns dazu berechtigte, Fernsehen, Internet und Telefon ein Jahr lang kostenlos nutzen zu können.

Am 04.12.2014 wurden wir das erste Mal im Unitymedia-Shop in unserer Stadt vorstellig. Bewaffnet waren wir mit eben jenem Bauherrengutschein und unserer Wunschliste. Abgesehen davon, dass unser Haus (Straße und Hausnummer) nicht im System des Unternehmens auffindbar war und der Verkäufer/Berater/IchhabekeineLustzuarbeiten-Mensch das Formular mit der Hand ausfüllen musste, ging sogar alles recht fix. In unserem Beisein wurde alles nach telefonischer Rücksprache zur Bauherrenabteilung in Marburg gefaxt und wir freuten uns auf den Techniker, der sich innerhalb der nächsten vierzehn Tage bei uns melden wollte.

Nach Ablauf der 14 Tage wurde ich erneut in eben jenem Shop vorstellig und ein Telefonat mit der Bauherrenabteilung in Marburg ergab: dort sei nichts angekommen.
Also faxte eben jener Berater unsere Unterlagen erneut an die ihm zuvor telefonisch mitgeteilte Faxnummer und versprach, dass sich der Techniker noch vor Ablauf der Woche bei uns melden würde.

Nach Ablauf eben jener Woche fuhr ich direkt nach Bochum zum Kundencenter. Dort durfte ich dann selbst mit Marburg telefonieren und wieder hieß es: es liegen uns keine Unterlagen vor.
Es bildeten sich graue Wölkchen über meinem Haupt aber ich hatte ja in den letzten Wochen geübt ruhig zu bleiben, tief durchzuatmen und im Stillen bis Hundert zu zählen um nicht die Fassung zu verlieren.

Marburg versicherte mir, dass nun aber umgehend alles in die Wege geleitet würde und wir spätestens nach Weihnachten endlich Fernsehen, Internet und Telefon hätten. Die freundliche Dame im Kundencenter schickte außerdem unsere Unterlagen in zweifacher Ausfertigung - in zwei getrennten Umschlägen - per Post nach Marburg und brachte eine weitere Ausfertigung rüber in die Abteilung zum Einscannen. Schief gehen konnte jetzt wirklich nichts mehr.

Einen Tag vor Silvester saß ich wieder in Bochum, telefonierte mit Marburg und musste mir von einer Frau mit dem Namen einer deutschen Volksmusiksängerin anhören, dass man von meinem Anliegen, meinem Haus und meinem Bauherrengutschein noch nie etwas gesehen oder gehört hätte.
Die grauen Wölkchen wurden tiefschwarz und ich musste bereits bis Zweihundert zählen um keinen hysterischen Anfall zu bekommen.
Ich könne aber einen anderen Vertrag abschließen und DANN bekäme ich innerhalb von 24 Stunden alle meine Wünsche erfüllt.
Die freundliche Dame musste mir den Hörer aus der Hand nehmen, damit ich Marburg nicht mit Worten in der Luft zerriss.
Noch einmal wurden die Unterlagen an die Bauherrenabteilung gefaxt, gemailt und in die Post gegeben, auch wenn sogar die freundlichen Angestellten des Kundencenters nicht mehr daran glaubten, dass mein Haus jemals über Kabelfernsehen, Internet oder einen Telefonanschluss verfügen würde.
Ich verließ das Kundencenter mit einer von Unitymedia bezahlten DVBT-Antenne im Gepäck, damit wenigstens Silvester der Fernseher nicht nur zur Zierde in unserem Wohnzimmer stand.

Am 05.01.2015 war ich dann wieder zurück in Bochum. Ich wurde schon namentlich begrüßt und gefragt, ob ich eine Tasse Kaffee möchte. Nein, traute ich mich zu sagen, ich wollte noch einmal vorsichtig nachfragen, ob es mein Haus inzwischen gäbe.
Und tatsächlich - oh Wunder - es gab mich. Allerdings ohne Baugutscheinvermerk oder den Vertrag, den wir ja bereits am 04.12.2014 abgeschlossen hatten. Aber zumindest gab es Straße und Hausnummer.
Nachdem noch einmal der Vertrag seinen Weg ins System fand fuhr ich - natürlich zweifelnd - nach Hause und erhielt - man glaubt es kaum - am selben Tag einen Anruf des Technikers zwecks Terminvereinbarung
-
in vierzehn Tagen.



Der Techniker erschien auch (allerdings ohne den gewünschten Horizon-Recorder) und hinterließ in unserer Übergabestation einen Anblick, der mich irgendwie an ... Tornados bzw. den Morgen danach erinnerte. Das Modem hing nur am eigenen Stromkabel im Kasten und pendelte stets hin und her, sobald man die Tür öffnete. Die Homeway-Verkabelung (jedes Zimmer "sollte" über eine eigene Dose für Internet, Fernsehen und Telefon verfügen) war abmontiert und baumelte ohne Sinn und Zweck darin herum, und nur die riesige Platine von Unitymedia war ordentlich an der Wand verschraubt.
Funktioniert haben lediglich Kabelfernsehen und W-Lan. Und das auch nur im Wohnzimmer und einem der Kinderzimmer. Im zweiten Zimmer oder gar im Dachgeschoss: Fehlanzeige. Die Internet"leitung" der vorhandenen Homeway-Verkabelung: mausetot. Ebenso die Telefondosen im ganzen Haus.
Um ein Telefon nutzen zu können, hätte ich es an das Modem hängen müssen, das bekanntlich ja sowieso nur durch viel Glück und sein eigenes Stromkabel hinter den Türen der Übergabestation vor sich hin baumelte und auf den Absturz wartete.

"Homeway wird nie funktionieren und Horizon können sie mit getrost vergessen. Das wird nix mit den vorhandenen Dosen in den Zimmern", so der Techniker zum Abschied.

Bochum, ich komme.


to be continued






6 Kommentare:

  1. Das erinnert mich an Passierschein A38 ;) Alles gute!

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  2. Wenn das so weiter geht, brauche ich psychologische Unterstützung *knurr*
    Liebe Grüße

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  3. Und wie ist es nun ausgegangen? Gab es nun ein Happy End?

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  4. Ich fürchte, das ist eine "neverending story".
    Internet haben wir derzeit beinahe durchgehend. Gestern allerdings musste ich allerdings wieder meinen HD-Sendern hinterher telefonieren, die plötzlich an einem Gerät futsch waren.
    2 Stunden nach dem Telefonat - ich hing bereits wieder in der Warteschleife - waren sie plötzlich dann doch brav wieder da.

    Viele Grüße

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  5. hier spiegelt sich gerade meine Geschichte

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