Montag, 8. September 2014

Wir sind hier nicht bei "Wünsch dir was" sondern bei "So isses"

Hallo liebe Leserinnen und Leser,

in den letzten Wochen habe ich mich mehr damit beschäftigt, mich über den Baufortschritt zu freuen und diesen zu dokumentieren, als irgendwelche Probleme an mich heran zu lassen. Es ging ja auch so rasant voran, dass es beinahe täglich etwas Neues zu sehen gab. Der Anblick, der sich uns Freitag bot, lässt darauf schließen, dass im Verlauf dieser Woche Dachfenster eingebaut werden und vielleicht sogar das Dach gedeckt wird.



Zeit ist ein komisches Ding. Minuten dehnten sich zu Stunden, als ich noch auf den Baubeginn wartete (oder immer dann, wenn ich an der Supermarkt-Kasse, im Stau, oder auf den Feierabend warte), der Monat August hingegen verging sozusagen im Flug, obwohl Fachleute behaupten, dass die Zeit im freien Fall langsamer vergehen würde. Natürlich weiß ich, dass eine Minute IMMER 60 Sekunden lang dauert - ganz gleich, was geschieht, aber es fühlt sich unterschiedlich an. Ich blicke auf den Kalender und stelle mit Entsetzen fest, dass wir bereits September haben und uns mit schnellen Schritten dem Oktober nähern - mit viel zu schnellen Schritten. Von heute an sind es zum Beispiel nur noch 113 Tage, bis ... zur Obdachlosigkeit?!?

Äußerlich hat man mir in den letzten Wochen kaum etwas davon angemerkt, wie sehr mich dieser Umstand belastet. Aber unterschwellig brodelt es, was sich darin bemerkbar macht, dass ich ständig von dem Hausbau träume - leider nichts Positives.
Eventuell liegt es daran, dass der letzte Kontakt mit dem Bauträger aus einer geänderten Handwerkerliste bestand. "Gefühlt" liegt dieser Kontakt Monate zurück - tatsächlich ist er aber nur ein paar Wochen her.

Viel lieber hätte ich an Stelle eben jener Liste einen Bauzeitenplan bzw. Bauablaufplan aus dem Umschlag gezogen. Also eine aktuelle, voraussichtliche Planung über die Bauphase unseres Reihenhauses. So etwas scheint bei unserem Bauträger aber nicht vorgesehen (zumindest konnte mir niemand der anderen Bauherren aus anderen Baugebieten etwas darüber berichten). Leider. Denn prinzipiell fühle ich persönlich mich derzeit ungefähr so, als müsse ich einen Ort finden und habe gar keine Karte.
Mit einem solchen Plan hingegen hätte der Erwerber wenigstens eine kleine Orientierungshilfe, auch wenn die dort genannten Termine eben nur "voraussichtliche" Termine wären, die sich immer mal etwas nach vorn oder hinten verschieben können.

"Lehnen Sie sich entspannt zurück. Freuen Sie sich auf Ihr neues Zuhause. Wir kümmern uns um den Rest. Versprochen!"

Friedrich Hebbel sagte einst sehr treffend "Es gibt Dinge, die eine Frau bereut, bevor sie sie tut, und die sie dennoch macht". In diesem Sinne allen einen schönen Wochenstart.

2 Kommentare:

  1. Liebe Bauherrin,
    die Bedeutung des Wortes voraussichtlich musste ich auch schon erlernen... Kann das Gefühl sehr gut nachempfinden... Was mich dann tröstet ist die Frage an Bauherren, die schon fertig sind: "Würdest Du das nochmal machen?" Und in allen Fällen habe ich bisher gehört, dass es zwar nicht einfach war, aber sich alle einig waren, dass es sich gelohnt hat und sie es tatsächlich nochmal in Angriff nehmen würden.
    Das mit dem entspannten Zurücklehnen ist aber ganz und gar nicht einfach...
    Ich drücke ganz fest die Daumen, dass ab nun alles nach Plan verläuft und Ihr in 113 Tagen einziehen könnt!
    Liebe Grüße, Tanja

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    1. Hallo Tanja,
      vielen Dank für die gedrückten Daumen. Ich schätze, ich kann sie brauchen.

      Da ich zu einer der ersten Interessenten unseres Bauabschnitts gehörte, habe ich vermutlich die längste Wartezeit gehabt.
      Die Erwerber, die erst vor 3 Monaten gekauft haben, können meine Sorgen vermutlich nicht nachvollziehen oder bestätigen, da der Bau ihrer Häuser sehr zeitnah erfolgte.
      Sie würden dementsprechend das alles noch einmal auf sich nehmen. Ich eher nicht.

      Aber dieses eine Mal werde ich es überleben ;)

      Viele Grüße
      Diana

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