Mittwoch, 12. November 2014

Der Countdown läuft – noch 49 Tage

Unser Estrich trocknet fleißig vor sich hin. Das fehlende Küchenfenster … nun, ja, das fehlt immer noch. Aber ein Fenster, das nicht vorhanden ist, kann auch nicht bei anfallenden Arbeiten verkratzt werden – Ihr seht, ich habe positives Denken geübt.



In der nächsten Woche kommt unsere Küchenfee um das Aufmaß zu nehmen. Dann kann auch unsere Traumküche in die Produktion gehen. Wohlweislich habe ich mir verkniffen Google zu fragen, wie lang die üblichen Lieferzeiten von Küchenstudios sind.
Habe ich erwähnt, dass wir in einem XXL Möbelhaus Betten für unsere Kinder gekauft haben, welche eine Lieferzeit von 11 bis 13 Wochen haben? Im selben Möbelhaus haben wir auch zwei Lampen bestellt, von denen man behauptete, sie hätten eine Lieferzeit von 5 Werktagen. So ganz am Rande bemerkt: die Bestellung erfolgte vor zwei Wochen … Von den Lampen gibt es aber bis heute keine Spur. Esstisch und Stühle, die wir ebenfalls dort gekauft haben sollen angeblich recht „flott“ lieferbar sein, was auch immer das heißt.
In einem anderen Möbelhaus haben wir unser Bett und ein wunderschönes Sofa gekauft. Das Bett hätten wir am nächsten Tag schon haben können, das Sofa in der 4. Kalenderwoche des neuen Jahres. Ob’s so wird wie versprochen? Ich werde berichten.
Laminat für die Zimmer wurde auch schon erworben, wird aber kostenlos so lange für uns eingelagert, bis wir es benötigen. Fußleisten und Trittschalldämmung waren im Preis inbegriffen.

Gleichzeitig mit dem Einkauf läuft bei uns aber auch wieder der Verkauf an. Freitag wird unsere derzeitige Küche abgeholt. Wir leben dann mit einem Zweiplattenkocher, der Mikrowelle und Pappgeschirr (es hat sich kein Freiwilliger gefunden, der bereit ist in der Badewanne zu spülen). Unser Esstisch mitsamt den Stühlen ist bereits bei neuen Besitzern eingezogen und die Blumensäulen aus unserem Garten stehen auch schon auf der Terrasse fremder Leute.
Dafür stapeln sich Kisten und Kartons inzwischen in nahezu jedem Raum. Von einer gemütlichen Wohnsituation kann derzeit also keinerlei Rede mehr sein. Besonders lustig wird es sicherlich noch, wenn auch die Kinder- bzw. Jugendzimmer des Nachwuchses den Besitzer wechseln. Spätestens dann ist übelste Laune und ein schiefer Haussegen vorprogrammiert. Aber auch die Wochen gehen vorbei, da bin ich sicher.

Am nächsten Montag kommt der zweite Container für unsere Sammlung „können wir vielleicht noch einmal gebrauchen“. Und die Abholung des übrig gebliebenen Sperrmülls wurde auf den 29.12. terminiert. In wenigen Tagen gibt es kein Telefon und kein Internet mehr (eine weitere Strafe für die Erwachsenen, wenn die Computer der Kids nicht mehr ins Netz können) und auch der Strom- und Gasanschluss wurde bereits zum 31.12. gekündigt. So langsam gelangen wir tatsächlich in die Endphase. Schon ein seltsames Gefühl – irgendwie. Schließlich habe ich inzwischen über vierzig Jahre ein und denselben Ausblick gehabt, wenn ich aus meinem Küchenfenster schaute…

Ich hoffe doch nicht, dass sich urplötzlich Wehmut in mir ausbreitet. DAS fehlte mir nun auch noch.

In diesem Sinne allen einen schönen Mittwoch.


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