Unser Estrich trocknet fleißig vor sich hin. Das fehlende
Küchenfenster … nun, ja, das fehlt immer noch. Aber ein Fenster, das nicht
vorhanden ist, kann auch nicht bei anfallenden Arbeiten verkratzt werden – Ihr
seht, ich habe positives Denken geübt.
In der nächsten Woche kommt unsere Küchenfee um das Aufmaß
zu nehmen. Dann kann auch unsere Traumküche in die Produktion gehen.
Wohlweislich habe ich mir verkniffen Google zu fragen, wie lang die üblichen
Lieferzeiten von Küchenstudios sind.
Habe ich erwähnt, dass wir in einem XXL Möbelhaus Betten für
unsere Kinder gekauft haben, welche eine Lieferzeit von 11 bis 13 Wochen haben?
Im selben Möbelhaus haben wir auch zwei Lampen bestellt, von denen man
behauptete, sie hätten eine Lieferzeit von 5 Werktagen. So ganz am Rande
bemerkt: die Bestellung erfolgte vor zwei Wochen … Von den Lampen gibt es aber
bis heute keine Spur. Esstisch und Stühle, die wir ebenfalls dort gekauft haben
sollen angeblich recht „flott“ lieferbar sein, was auch immer das heißt.
In einem anderen Möbelhaus haben wir unser Bett und ein
wunderschönes Sofa gekauft. Das Bett hätten wir am nächsten Tag schon haben
können, das Sofa in der 4. Kalenderwoche des neuen Jahres. Ob’s so wird wie
versprochen? Ich werde berichten.
Laminat für die Zimmer wurde auch schon erworben, wird aber
kostenlos so lange für uns eingelagert, bis wir es benötigen. Fußleisten und
Trittschalldämmung waren im Preis inbegriffen.
Gleichzeitig mit dem Einkauf läuft bei uns aber auch wieder
der Verkauf an. Freitag wird unsere derzeitige Küche abgeholt. Wir leben dann
mit einem Zweiplattenkocher, der Mikrowelle und Pappgeschirr (es hat sich kein
Freiwilliger gefunden, der bereit ist in der Badewanne zu spülen). Unser
Esstisch mitsamt den Stühlen ist bereits bei neuen Besitzern eingezogen und die
Blumensäulen aus unserem Garten stehen auch schon auf der Terrasse fremder
Leute.
Dafür stapeln sich Kisten und Kartons inzwischen in nahezu
jedem Raum. Von einer gemütlichen Wohnsituation kann derzeit also keinerlei
Rede mehr sein. Besonders lustig wird es sicherlich noch, wenn auch die Kinder-
bzw. Jugendzimmer des Nachwuchses den Besitzer wechseln. Spätestens dann ist übelste
Laune und ein schiefer Haussegen vorprogrammiert. Aber auch die Wochen gehen
vorbei, da bin ich sicher.
Am nächsten Montag kommt der zweite Container für unsere
Sammlung „können wir vielleicht noch einmal gebrauchen“. Und die Abholung des
übrig gebliebenen Sperrmülls wurde auf den 29.12. terminiert. In wenigen Tagen
gibt es kein Telefon und kein Internet mehr (eine weitere Strafe für die
Erwachsenen, wenn die Computer der Kids nicht mehr ins Netz können) und auch der
Strom- und Gasanschluss wurde bereits zum 31.12. gekündigt. So langsam gelangen
wir tatsächlich in die Endphase. Schon ein seltsames Gefühl – irgendwie. Schließlich
habe ich inzwischen über vierzig Jahre ein und denselben Ausblick gehabt, wenn
ich aus meinem Küchenfenster schaute…
Ich hoffe doch nicht, dass sich urplötzlich Wehmut in mir
ausbreitet. DAS fehlte mir nun auch noch.
In diesem Sinne allen einen schönen Mittwoch.
Toller Blog!
AntwortenLöschenSchau doch auch mal auf meinem Blog vorbei! :-)