Freitag, 21. November 2014

Der Countdown läuft - noch 40 Tage

Vor wenigen Tagen hatten wir einen Termin mit unserem Bauleiter im Haus. Gleichzeitig erschienen unsere Küchenfee und der Glaser pünktlich zur vereinbarten Zeit an unserem zukünftigen Häuschen. Gemeinsam warteten wir auf den Bauleiter. Und warteten. Und warteten. Nach zwanzig Minuten gingen wir dann ins Haus und begannen mit den Messungen. Schließlich hatten die Handwerker nach uns auch noch andere Termine, die es einzuhalten gab.  Bereits nach wenigen Augenblicken stand fest: der Elektroplan, den wir vom Bauträger erhalten hatten, stimmte nicht. Sämtliche Steckdosen befanden sich um einige Zentimeter von den im Plan eingezeichneten Aufenthaltsorten entfernt.  

So sitzt die Steckdose unserer Umluftabzugshaube nun nicht HINTER dem imaginären Schacht sondern direkt daneben. Und die Steckdosen, die eigentlich für unseren Geschirrspüler vorgesehen waren, können nicht genutzt werden, weil sie sich GENAU hinter eben jenem befinden und nicht, wie im Plan eingezeichnet, knapp daneben. Nun muss die Küchenfee noch einmal zaubern, damit alles passt. Auf ein Regal und unsere obere Thekenplatte müssen wir aber vorerst verzichten. Die beiden Sachen müssen nachträglich hergestellt werden, da der Versorgungsschacht in die Theke integriert werden sollte. Leider gab es noch gar keinen Versorgungsschacht, den man hätte integrieren können.

Auch der Glaser, der uns zwei zusätzliche Schiebetüren und eine Duschtür fertigen soll, notierte fleißig die Maße der Löcher, die er zu stopfen beabsichtigte, und bot uns danach noch an eine schicke Garderobe zu fertigen, die perfekt in unsere Nische passt.  Soweit – so gut. Vom Bauleiter derweil noch keine Spur.
Wir verabschiedeten unsere Handwerker und vertrieben uns die Wartezeit damit, den Pflasterern dabei zuzuschauen, wie sie unseren zukünftigen Bürgersteig anfertigten. Der Anruf mit meiner vorsichtigen Nachfrage beim Bauleiter ergab, dass er unseren Termin vergessen hatte, aber in einigen Minuten die Baustelle erreichen würde. 
Kann vorkommen, war kein Weltuntergang und unsere Fragen bekamen wir auch alle noch beantwortet. Alles gut. Und der Bürgersteig ist fix und fertig.



Ein Haus zu bauen, ist wie ein drittes Kind bekommen. Dieser Spruch ist absolut treffend.
Wenn man sich, wie ich, der 50 nähert, die Kinder fast schon aus dem Haus sind und man so ziemlich alle Hoffnungen auf eine Karriere als Superstar oder Bestsellerautor hat fahren lassen, fängt man entweder an den Hund zu betüddeln (unser ist kein Schmusehund) oder man widmet sich dem Bau eines neuen Eigenheims.  

Anfangs behauptete mein Mann immer, man würde alles über seinen Kopf hinweg entscheiden, was den Hausbau betrifft. Inzwischen wird er in so viele Dinge eingebunden, dass es ihm schon wieder fast zu viel wird. Wissen Männer eigentlich, was sie wollen? Vermutlich eher nicht. 
Aus diesem Grund habe ich mir angewöhnt so lange über bestimmte Dinge zu reden, die ICH für das neue Haus perfekt finde, bis mein Mann zur Tür herein kommt und sagt: „Schatz, ich habe da eine Idee. Lass uns doch …“ Und dann kommt genau der Vorschlag, den er zuvor von mir überhaupt nicht hören wollte.
Natürlich hüte ich mich zu fragen, ob er mich auf den Arm nehmen will. Im Gegenteil. Ich bin dann immer absolut begeistert, lobe ihn und seine Ideen und reibe mir anschließend die Hände. Kurzum: Ich versuche die Schwächen meines Gatten diplomatisch abzufedern. Meistens gelingt es recht gut.


Heute versuche ich mal wieder mit so unendlich viel Diplomatie wie irgend möglich einen Container mit Dingen aus der Sammlung „können wir vielleicht noch einmal gebrauchen“ zu füllen. Wünscht mir Glück.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen